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DämmerClan
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Distelblatt schlug die Augen auf. Kalter Wind sauste ihr den Pelz. Löwenglut lag neben ihr zusammengerollt. Sie stieß einen Seufzer aus und leckte sich mit der Zunge über die Pfote. Ein Tag war seit ihrer Kriegerzeremonie vergangen. Sie wusste, das Häherpfote neidisch sein musste. "Distelblatt? Was machst du da?" ertönte eine leise Stimme hinter ihr. "Ich wache auf, Mäusehirn!", warf sie zurück. Löwenglut streckte sich und blickte sie böse an. "Du hast doch niemanden von der Prophezeiung erzählt, oder?" "Wieso sollte ich?", zischte sie. "Diese Prophezeiung ist nicht wichtig!" Sie setzte sich auf und begann sich zu waschen. "Nicht wichtig?", knurrte Löwenglut. "Wir halten die Macht der Sterne in unseren Pfoten!" Borkenpelz Schweif bewegte sich. "Duck dich!", hauchte Distelblatt und drückte sich platt zu Boden. Borkenpelz drehte sich einmal um. "Er hätte uns fast entdeckt, wenn du nicht noch lauter gesprochen hättest!", zischte sie. "Die Prophezeiung ist nicht wichtig! Ebenso wie Sol!" Löwenglut fuhr die Krallen aus und sprang sie an. "Wie kannst du es wagen!", fauchte Löwenglut laut. "Sol hat uns zwar enttäuscht aber..." "Löwenglut!", rief Häherpfote herein. "Was machst du da?" Löwenglut ließ Distelblatt los und trottete zu Häherpfote. "Ich habe nur mit Distelblatt gesprochen.", log Löwenglut. "Es war nicht wichtig." Er stolzierte aus dem Kriegerbau und sprang in Feuersterns Bau.Distelblatt fuhr die Krallen aus. "Häherpfote, eins musst du wissen, er hat nicht nur mit mir gesprochen!" Häherpfote zuckte mit der Schwanzspitze. "Ich weiß Distelblatt." "Wieso hast du dann nicht..." "...es ihn gesagt?", endete Häherpfote ruhig den Satz. "Weil er mich sonst zerfetzt hätte.Oder magst du es, wenn ich einfach alle deine Geheimnisse weiss?" Ein Schauder durchfuhr Distelblatt. "Alle Geheimnisse?", platzte sie heraus. "Ja, alle." "Dann weisst du auch, falls ich dich anlüge?" "Ja" "Und auch wenn ich... Na ja, einfach alles..." Häherpfote nickte. "Ich bin nicht so blind, wie ich aussehe." "Häherpfote! Du musst noch mehr Borretsch sammeln!" "Komme schon!", seufzte Häherpfote. "Ich muss gehen." Distelblatt nickte. "Viel Glück beim Borretsch sammeln!", rief sie im nach als er das Kriegerbau verliess. Nach einigen Herzschlägen, ging auch Distelblatt raus. "Distelblatt, dich nehme ich auch mit", sagte Brombeerkralle gerade, als sie rausging. "Und jetzt noch Morgenpatrouille!", dachte Distelblatt. "Löwenglut, du kommst auch mit." Distelblatts Atem stockte."Kommt jetzt etwa jede Katze mit, die mich nervt?", flüsterte sie so leise, dass sie Niemand hören konnte.
Die Patrouille zog los. Es war schon Sonnenhoch. Distelblatt bildete neben Rauchfell die Nachhut. Heute wirkte sie ruhig und gelassen, obwohl Eichhornschweif - Fuchspfotes Mentorin - verletzt war. Löwenglut kam auf sie zu. "Nach der Patrouille suchen wir Sol", murmelte er. "Wir?", knurrte Distelblatt. "Du meinst er woll..." "Wir sind hier auf Patrouille!", fauchte Borkenpelz. "Oder wollt ihr hier den ganzen Tag herum schwatzen?" "Tut mir leid", entschuldigte sich Distelblatt. "Löwenglut wollte nur sagen, dass wir vielleicht besser zur WindClan-Grenze gehen sollten, als zur Himmelseiche." Borkenpelz nickte. "Dann könnt ihr zur WindClan-Grenze gehen. Wir jagen in der Zwischenzeit bei der Himmelseiche." Distelblatt nickte. "Gut. Gehen wir!" Löwenglut folgte ihr schwerfällig. "WindClan-Grenze? Du weisst doch, dass wir dort Heideschweif treffen werden!" "Ja und?", miaute Distelblatt. "Wolltest du lieber von Borkenpelz zerfetzt werden? Ich jedenfalls nicht!" "Ich hatte aber einen Traum! Ich... Ich habe Heideschweif umgebracht." Distelblatt wirbelte herum. "Was? Wie konntest du..." Löwenglut senkte den Kopf. "Ich weiss..." "Wie konnte er nur?", dachte Distelblatt entmutigt. "Er ist ein Mörder!"
Die Patrouille endete im Abend.Distelblatt nahm sich eine Amsel vom Frischbeutehaufen und ging zu Löwenglut. "Na gut", miaute Distelblatt. "Ich komme mit und suche Sol."
2. Kapitel:
Nachtluft sickerte ins Kriegerbau.Distelblatt tat so, als würde sie schlafen. Löwenglut stieß ihr mit der Pfote in die Flanke. "Aufwachen!", flüsterte Löwenglut. "Wir müssen noch Häherpfote fragen..." "Das mache ich", antwortete Distelblatt müde darauf. "Na gut, aber..." Distelblatt ging ohne weiteres los. Sie schlich aus dem Kriegerbau. Leiser als sonst schlich sie ans Heilerbau heran. Lichtherz hielt Nachtwache. Distelblatts Pelz vermischte sich mit der Farbe der Nacht. Nur ab und zu leuchteten ihre grünen durch die Schatten. Aber Lichtherz sah gar nicht zu ihr hin. Endlich erreichte sie das Heilerbau. Sie schlüpfte langsam rein. Häherpfote saß vor dem Eingang. "Häher..." "Ja, ich komme mit", versicherte Häherpfote ihr. "Woher..." "Ich bin gerade vom Heilertreffen vom Mondsee zurück. Da hab ich euch gehört und bin ins Heilerbau gegangen. Blattsee war erschöpft und schlief gerade ein." Distelblatt nickte. "Grossartig, Häherpfote!" "Häherfeder", korrigierte Häherfeder sie rasch. "Du... Toll! Herzlichen Glückwunsch!" "Ähm, ja, danke.Können wir jetzt los?" "Muss er immer so mürrisch sein?", dachte Distelblatt. Distelblatt, Löwenglut und Häherfeder gingen vom Schmutzplatztunnel aus in den Wald hinein. Distelblatt roch reichlich Beute. "Aber nicht mehr lange", dachte Distelblatt. "Es ist schon fast Blattleere." Sie gingen zur SchattenClan-Grenze. Distelblatt wünschte sich, Löwenglut in Fuchsdung werfen zu können, damit sein Pelz nicht so hell zwischen den Bäumen leuchtete. Eine riesige Gestalt reckte sich im Unterholz. "Sol?Ich weiss das du da bist!", fauchte Distelblatt leise. "Ja? Nicht schon wieder ihr!" "Oh doch!", knurrte Löwenglut. "Und wir sind wütend. Auf dich!" Sol trat hinter den Bäumen hervor. Distelblatt sah, das er seine Muskeln spreizte um größer auszusehen, als er ist. "Lang nicht mehr gesehen! Wie gehts denn?" Distelblatt fuhr die Krallen aus. "Wie gehts denn? Bist du denn völlig Mäusehirnig geworden?" "Warum denn dass?", spottete Sol. "Wisst ihr, ich lebe mein Leben. Ich bin nicht da, um euch zu dienen!" "Und doch hast du uns angeloggen.", erklärte Häherfeder. "Wenn du glaubst, dass wir wegen dir den ganzen See umlaufen, dann irrst du dich. Und der DonnerClan bietet dir auch keine Beute." Sol verdrehte spöttisch die Augen. "Beute? Wer redet denn hier von Beute?" "Bleibt ruhig!", flüsterte Häherfeder. "Dann sind wir besser dran." Distelblatt nickte. "Oh, Sol. Weisst du, ich finde, du solltest den See verlassen, wenn du uns nicht helfen willst - Und wenn du nicht von Feuerstern zerfetzt werden willst, solltest du das lieber jetzt tun." "Feuerstern? Der kann nicht eine Maus jagen!" Löwenglut brannte vor Wut. Er atmete schneller, fixierte Sol und sprang los. Er biss ins in Genick, verrückt darauf ihn umzubringen. Sol fuhr auch die Krallen aus und versuchte wegzurennen. "Feigling!", spottete Löwenglut. "Hast Angst vorm kämpfen!" Sofort kehrte Sol um. Er machte einen großen Satz auf Löwenglut zu und wollte ihm einen Krallenhieb versetzen. Er verfählte. Distelblatt machte einen gewaltigen Sprung auf Sol. Häherfeder tat es ihr nach. Die vier Katzen ringten auf der Lichtung herum. Plötzlich gab Sol nach. Er war zu schwach. "Wie ihr wollt", keuchte Sol. "Ich verlasse den See..." Löwenglut biss ihn als Antwort ihn den Schweif. "Und?" "Und ich komme nie wieder", versicherte Sol. "Gut." Distelblatt fuhr die Krallen ein und aus. "Aber erst musst du noch dein Versprechen halten - uns mehr über die Prophezeiung erzählen." Sol nickte. "Jede Nacht hier auf der Lichtung." "Jede Nacht?", knurrte Löwenglut. "Das geht nicht!" "Gut... Jeden Neumond?" Alle drei nickten. "Und wenn du nicht kommst", knurrte Löwenglut. "Benutze ich dein Pelz als Nestpolster!" Sol verdrehte wieder die Augen. "Versuch es nur", widersprach er. "Und ich ziehe dir den Pelz über die Ohren." Distelblatt fühlte sich wie in einer grossen Versammlung. "Sol?", miaute sie vorwurfsvoll. "Wir könnten einbisschen Schlaf gut gebrauchen." Sol nickte. "Geht schon. Wir sehen uns bei Neumond."
Distelblatt wachte müde auf. Seitdem sie sich mit Sol getroffen hatte, fühlte sie sich schon viel besser. Brombeerkralle organisierte eine Jasgdpatrouille - und Distelblatt musste mitkommen. Sandsturm, Wolkenschweif, Borkenpelz, Löwenglut und Distelblatt verliessen das Lager. "Wir sollten uns besser trennen", riet Wolkenschweif. "So gibt es umsomehr Chancen, Beute zu erwischen." Sandsturm stimmte dem zu. "Gut. Löwenglut, Distelblatt, ihr geht zur Himmelseiche während wir beim Verlassenen Zweibeinernest jagen." "Endlich!", dachte Distelblatt. "Jetzt kommen Katzen mit, mit denen ich sprechen will." Sie folgte Löwenglut, der sie zur Himmelseiche führte. "Hier hat sich Rußherz verletzt", dachte Distelblatt. "Und das werde ich nie vergeßen!" Plötzlich roch sie Kaninchen.Sie entdeckte es zwischen zwei Bäumen.Leise schlich sich Distelblatt an.Das Kaninchen war nur ein paar Schwanzlängen von ihr entfernt.Distelblatt sprang los und erwischte die Beute mit einen schnellen Biss. "Guter Fang!", rief Löwenglut. Distelblatt scharrte Erde um die Beute, um sie später wieder einzusammeln. "Danke", miaute sie. "Du musst auch was fangen!" Distelblatt leckte sich über die Pfoten. Diese kleine Beute, würde die Ältesten vollstopfen. Aber für einen ganzen Clan reichte dies noch lange nicht. Distelblatt hatte anschliessend noch zwei Amseln, ein Eichhörnchen und eine Wühlmaus erlegt. Sie trug ihre Beute zurück ins Lager. Sandsturm, Wolkenschweif und Borkenpelz hatten insgesamt zwei Kaninchen und fünf Wühlmäuse erlegt. Löwenglut hatte einen Spatz gefangen. "Gute Arbei, Distelblatt", lobte Sandsturm sie. "Für heute darfst du dich erst einmal ausruhen." Distelblatt nickte. "Aber ich werde nicht schlafen", dachte Distelblatt. "Vielleicht kann ich Häherfeder helfen."
3. Kapitel:
Als Distelblatt im Lager war, hatte ihr Blattsee komischerweise erlaubt, Häherfeder zu helfen. "Borretsch", murmelte Häherfeder. "Wir brauchen mehr Borretsch." Distelblatt nickte. "Soll ich sie holen?" "Das kann ich tun. Du sortierst besser weiter Kräuter." Distelblatt machte weiter. "Ist gar nicht so langweilig wie ich gedacht habe!", miaute sie vor sich hin. Blattsee kam gerade mit vielen verschiedenen Bündeln Kräuter ins Bau. "Wie geht's?", miaute sie. "Gut, aber, gibt es genügend Kräuter?", fragte Distelblatt. Blattsee ließ die Kräuter fallen und half ihr beim sortieren. "Sicher doch!", miaute sie. "Sonst hätte ich noch mehr gesammelt." "Aber Häherfeder ist sammeln gegangen", erklärte Distelblatt. "Soll ich ihn holen?" Blattsee seufzte. "Lass ihn", miaute sie, "dann haben wir mehr als genug." Distelblatt nickte zustimmend. "Und falls es ein Notfall gibt, sind wir bestens bewaffnet." Blattsee zuckte zur Antwort mit dem Schwanz. "Millie hat weißen Husten. Langsam wird es zu grünen." "Blattsee!", fauchte Millie aus der hintersten Ecke des Heilerbaus. "Zum allerletzten mal, ich bin nicht kr..." Der Rest des Satzes verwandelte sich in eine Hustenattacke. "Ja, sicher doch", neckte Blattsee. "Und wenn man hustet, ist man also gesund?" Millie peitschte mit dem Schwanz. "Du weißt selber, dass ich nicht krank bin. Und doch verschwendest du wertvolle Kräuter an mir. Es gibt Katzen, die sie dringender brauchen als ich!" Blattsee verdrehte die Augen. "Krieger!", miaute sie. "Ihre Technicken, sich gesund zu stellen, sind schlechter als der Versuch einen Jungen das kämpfen bei zu bringen!" Millie kreischte vor Wut. "Und du kannst schlechter heilen, als eine dumme Krähe!" Sofort legte Blattsee die Kräuter ab. "T... Tut mir leid", murmelte Millie erschöpft. "Du hast woll recht..." Blattsee machte weiter. "Endlich kappierst du's." Distelblatt wünschte sich, dass dieses Gespräch nie statt gefunden hätte. "Millie ist wütend auf Blattsee", dachte Distelblatt. "Was kommt als nächstes?" "Alle Katzen, die alt genug sind um eigene Beute zu machen, fordere ich auf, sich unter der Hochnase zu einen Clantreffen zu versammeln!", kreischte Feuerstern. Rosenjunges hüpfte auf und ab. "Mutter? Dürfen wir auch mitmachen? Bitte!" Minka schüttelte den Kopf. "Nein, Liebes. Du bist noch zu klein." "So gemein!", schimpfte Rosenjunges. "Eispfote und Fuchspfote dürfen schon gehen und wir nicht!" Unkenjunges erhob zustimmendes gequike. "Ich möchte auch mit!" Minka ließ nach. "Na gut", seufzte sie. "Aber bleibt dicht bei mir!" Distelblatt folgte ihnen. "Katzen des DonnerClans", miaute Feuerstern. "Der WindClan braucht Hilfe.Eine Horde Hunde greifft sie an und wir müssen ihnen helfen." "Da kann ich mich nicht wundern!", fauchte Löwenglut. "Zuerst stehlen sie Beute und jetzt verlangen sie Hilfe!" Distelblatt trat vor. "Löwenglut", miaute sie ruhig. "Wenn ein Clan in Gefahr liegt, muss man ihn helfen." "Also müssen wir auch noch bald dem BlutClan helfen?", warf Aschenpelz ein. Feuerstern bat um Ruhe. "Aschenpelz. Erinnerst du dich, als der WindClan uns beim Dachsangriff geholfen hat?" "Dann willst du, dass wir jetzt jedem Streuner helfen?" Zustimmendes Gemurmel erhob sich. "Und wie wäre es geendet, wenn der WindClan nicht gewesen wäre?" Brombeerkralle trat vor. "Wenn ihr denkt, dass die anderen Clans nur Feinde seit, dann irrt ihr euch." "Und was denkst du? Dass sie für Ewigkeit verbündete sind?" Plötzlich zuckte Rosenjunges zusammen. "Ich... ich habe auch noch etwas zu sagen", piepste sie. "Sei Still!", fauchte Aschenpelz. "Junge sind hier nicht erwünscht!" Feuerstern wieß Aschenpelz an, still zu sein. "Natürlich, Rosenjunges." "Ich glaube, wir sollten dem WindClan helfen", erklärte Rosenjunges. "Damit würden wir ihm einen guten Eindruck hinterlassen." "Einen guten Eindruck?", spottete Aschenpelz weiter. "Ehe wohl einen Eindruck, als würden wir ihnen immer helfen." Minka starrte ihn wütend an. "Dass sagst du bloss, weil es Rosenjunges gesagt hat!", fauchte sie. "Was hättest du wohl getan, wenn es Löwenglut gesagt hätte? Oder Rauchfell?" Zustimmendes Gemurmel erhob sich. Rauchfell trat vor. "Ich würde den WindClan helfen", miaute sie. Mausefell nickte. "Dann wären wir vielleicht wieder Verbündete." Minka peitschte mit dem Schwanz. "Du denkst wohl, Junge und Königinnen sind schwach", knurrte sie. "Und dass ist das Problem. Denn dass stimmt nicht. Ich wette, Mausefell könnte dich in Stücke reißen." Aschenpelz fuhr die Krallen aus. "Na dann wollen wir mal sehen, ob ich dich in Stücke reißen kann!" Er sprang sofort Minka an. Diese rollte sich auf den Rücken und schlug mit ausgefahrenen Krallen in Aschenpelz' Schulter. "Aufhören!", befahl Feuerstern wütend. "Was soll dass?" Minka setzte sich auf. "Feuerstern, Aschenpelz ist ein verrückter Kater, also, er sollte besser verstoßen werden." Aschenpelz funkelte sie an. "Nein, sie..." "Jetzt reicht's aber!" Brombeerkralle trat dazwischen. "Ich entscheide, dass wir den WindClan helfen. Da wir mehr sind, helfen wir. Dieses Thema ist jetzt entgültig geschloßen!" Minka nickte. "Endlich haben die klugen recht", meinte sie. "Spinnenbein, Blattsee und Eichhornschweif", wieß Feuerstern an."Ihr bleibt mit den Königinnen und Ältesten hier. Häherfeder, du bleibst besser auch." Distelblatt kribbelten die Pfoten. "Und was ist mit mir? Ich will mitkommen!", dachte sie. "Alle anderen Katzen", fuhr Feuerstern fort, "kommen mit."
Feuerstern hatte die Krieger schon zur Grenze gebracht. Löwenglut starrte entsetzt auf das Moorland. Nachtwolke sitzte im Moor und atmete schwach und flach. Ein Hund war über ihr und fletschte die Zähne. Distelblatt reagierte sofort. "Löwenglut, lass uns Nachtwolke retten!", rief sie und sauste davon. Sie rannte auf Nachtwolke zu. Löwenglut dicht hinter ihr. Distelblatt stürzte sich mit einen gewaltigen Sprung auf den Hund. Nachtwolke stand auf und wollte ihnen helfen, doch Distelblatt kam ihr zu vor. "Nein. Du bist zu erschöpft. Geh besser zu Feuerstern, er wird dir helfen." Nachtwolke nickte. Distelblatt biss den Hund ins Ohr und versuchte, ihn zu verjagen. "Alleine schafft ihr dass nicht", ertönte Ampferschweifs Stimme hinter ihnen. "Ich helfe euch." Sie stürzte sich auch auf den Hund.Es wurde zu viel Gewicht für ihn. Er fiel um und jaulte auf. Im nächsten Momment verschwand er zwischen den Pferde Ort in die Berge. "Erster Hund erledigt", miaute Ampferschweif. "Fehlen nur noch... Sehr viele." Löwenglut leckte sich kurz über die Brust. "Ampferschweif, du könntest vielleicht Borkenpelz und Farnpelz helfen", schlug er eilig vor. "Sie könnten auch Hilfe brauchen." "Ampferschweif schüttelte den Kopf. "Sie kämpfen schon mit Rauchfell und Sandsturm." Löwenglut schien so, als ob er sich mit Distelblatt hätte Unterhalten wollen. "Ampferschweif?", versuchte es Distelblatt. "Und was ist mit Feuerstern?" Ampferschweif erstarrte. "Wollt ihr mich etwa loswerden?", miaute Ampferschweif verblüfft. "Feuerstern kämpft an Brombeerkralles Seite!" Löwenglut schüttelte den Kopf. "Nicht doch!", miaute er. "Aber... Es gibt Katzen, die mehr Hilfe brauchen als wir - wie zum Beispiel Weißflug und Birkenfall." "Da hast du woll recht..." Ampferschweif nickte. "Gut. Aber falls ihr doch Hilfe benötigt, wisst ihr, wo ich bin." "Schon gut!", rief Löwenglut ihr nach. Distelblatt seufzte. "Löwenglut?Du wolltest mir etwas sagen." Löwenglut nickte. "Wir gehen besser ins WindClan-Lager, dort gibt's mehr Feinde." Sofort stürmten die beiden davon. Distelblatt erinnerte sich noch, wie mutig Rosenjunges gewesen war um etwas zu sagen. "Sie wird bald Schülerin", dachte Distelblatt. Im Lager war es ruhig. Wind strich über Distelblatts Fell.Sie prüfte die Luft. Es roch nach Blut und Hund, aber kein WindClan. "Löwenglut...", ertönte eine leise Stimme. "Ich bin hier." Heideschweif stolperte wankend zu ihnen. "Ich hab dich so vermisst..." Löwenglut fuhr zur Antwort die Krallen aus. "Wo sind denn alle hin?" "Weg... Ich weiß nicht. Aber sie haben mich in Stich gelassen - genauso wie Rindengesicht." Distelblatt spürte, wie sich plötzlich ihr Fell sträubte. "Es müssen vier Clans sein!", dachte sie. "Und wer ist sonst noch hier?" Heideschweifs Blick wurde traurig. "Hellschweif.. .Aber sie ist... tot." Distelblatt erstarrte. "Dass kann unmöglich sein!", miaute sie entsetzt. Im gleichen Momment kam ein großer Hund auf sie zu und stieß ein Knurren aus.Ein weißer, schlaffer Körper hing in seinem Maul. Es war Hellschweif! "Ganz ruhig bleiben", riet Distelblatt, obwohl sie selber kaum still sitzen konnte. "Vielleicht hilft dass." Heideschweif kochte plötzlich vor Wut. "Du blöder Flohball! Dass ist meine Mutter! Du wirst es noch bereuen, sie jemals angefasst zu haben!" Sie sprang ihn an, fauchte und biss in ins Ohr. Löwenglut sprang ihn auch an und Distelblatt tat es ihm gleich. Dieser Hund hätte den ganzen WindClan töten können - nicht nur Hellschweif. Und vielleicht war dass sogar passiert. "Er ist zu stark!", schrie Heideschweif kämpfend. "Für dich vielleicht!", rief Löwenglut und riss den Hund zu Boden. Sofort reagierte Distelblatt, sprang auf seine Schnauze und zerfetzte sie so gut es ging. Löwenglut biss ihn in die Ohren und Heideschweif bearbeitete seinen Bauch. Er jaulte auf und stolperte davon. "Dass hast du davon, Flohball!", knurrte Heideschweif. Sie ging schnell auf Hellschweif zu.Distelblatt presste ihre Schnauze in ihr schneeweißes Fell. Sie spürte die Trauer und sie fühlte sich, als wär dass ihre eigene Mutter. Sie spürte Herzschlag. "Sie lebt!", jubelte Distelblatt. "Ich... Ich brauche Harz des Drachenbaums!" Löwenglut stürmte in den Heilerbau. Er kam mit einigen Büscheln von Harz des Drachenbaumes. Hinter ihn entdeckte Distelblatt den alten Heiler Rindengesicht. Als er da war, behandelte Rindengesicht Hellschweif. Allmählich wurde es besser. "Dem DonnerClan sei dank, dass wir noch auf lebenden Boden stehen." Distelblatt verbeugte sich. "Wenn wir dürften, würden wir gerne Verbündete sein." Rindengesicht nickte. "Ich werde dass besprechen." "Es ist ein gewonnener Kampf", miaute Löwenglut. "Aber es stehen noch viel mehr Siege bevor."
4. Kapitel:
Distelblatt fiel in ihr weiches Nest. Direkt nach dem Kampf gab es noch Patrouille und Clan Versammlung. Endlich waren der DonnerClan und der WindClan wieder Verbündete. Löwenglut stolperte in das Bau und ließ sich neben ihr nieder. "Heute war ein harter Tag", keuchte Löwenglut. "Und heute Abend noch große Versammlung..." Distelblatt gähnte. "Ich will erst gar nicht mehr mitkommen..." Löwenglut war verblüfft. "Ich habe Feuerstern gebeten, uns beide mitzunehmen", erklärte er. "Na toll", seufzte sie. "Na ja, wenigstens erfahre ich so einiges." Borkenpelz trat in das Bau. "Hallo, ihr beiden!", begrüßte Borkenpelz sie. "Es ist schon Zeit für die große Versammlung."
Distelblatt war erstaunt. Die Versammlungsinsel war dieses mal sehr voll. Die vielen Katzen drängelten sich an ihre Plätze. Distelblatt bemerkte, dass die meisten Katzen vom SchattenClan waren. Es ertönte dass Anfangs Gejaule und Distelblatt setzte sich neben Löwenglut. Schwarzstern fing an. "Nun, wir haben eine Krise", erklärte Schwarzstern. "Unsere Beute ist vergiftet, überrall sind Zweibeiner und der halbe Clan hat schwarzen Husten." Ein paar Katzen husteten und Distelblatt sah, dass ihre Augen überhaupt nicht fiebrig glänzten. "Vielleicht ist die kranke Hälfte in ihren Lager", dachte Distelblatt. Doch dass war unmöglich. Sie konnte sehen, dass der ganze Clan mitgekommen war. "Schwarzstern?", fing Distelblatt an. "Deine Krieger sehen aber gesund aus. Und warum hast du den ganzen Clan mitgenommen?" Er spreizte die Schultern. "Da irrst du dich", miaute Schwarzstern. "Sie sind krank. Oder, Kleinwolke?" Kleinwolke antwortete mit einen knappen und zögerlichen Nicken. Er log. "Wie dem auch sei, Leopardenstern, du bist dran." Sie trat vor. "Es gibt genügend Beute. Ebenso sind alle Krieger gesund. Feuerstern." Feuerstern nickte freundlich. "Wir haben genügend Beute, ausserdem ist jeder gesund. Kurzstern, du bist dran." Distelblatt wunderte sich. Er sagte immer nur dass, was er musste. "Dem WindClan geht es gut", begann Kurzstern. "Die Versammlung ist vorbei." Trotzdem konnte sich Distelblatt gut vorstellen, dass er log. "Löwenglut!", rief sie leise. "Glaubst du nicht auch, dass Schwarzstern lügt?" Er nickte. "Dass Husten war eindeutig: Sie sind gesund." "Dass müssen wir Feuerstern sagen." Distelblatt brannte danach, es einfach rauszuplatzen, doch die Versammlung war bereits vorbei.Der DonnerClan sammelte sich und sie liefen los. Distelblatt roch noch kurz den SchattenClan, der gesund und munter in sein Lager lief. "Lügner!", dachte Distelblatt. "Sie haben geloggen, dass weiß ich genau!"
Distelblatt lag in ihren Nest.Immer wieder kam ihr der Gedanke, dass Nest zu verlassen und zum SchattenClan zu gehen. "Ich weiß schon, dass Schwarzstern lügt!", dachte sie hoffnungsvoll. "Warum habe ich es Feuerstern nicht einfach gesagt?" Sofort setzte sie sich auf.Sie wusch sich kurz die Pfoten und schlich dann aus ihrem Nest. Löwenglut reckte sich. "Distelblatt? Wo gehst du hin?" Sie seufzte. "Zu Feuerstern. Ich will ihn erzählen, dass Schwarzstern lügt." Löwenglut nickte. "Ich will mitkommen." Distelblatt unterdrückte ein weiteres Seufzen. "Aufhalten kann ich ihn sowieso nicht", dachte sie. "In Ordnung. Aber nur ganz leise." Beide schlichen aus dem Bau. Birkenfall hielt Nachtwache. "Wir müssen noch so lange gehen!", beschwerte sich Löwenglut. Distelblatt zuckte zusammen. "Sei still!", zischte sie. "Birkenfall hätte uns fast bemerkt!" "Schon gut..." Weiter schlichen sie durch dass Lager. Endlich kamen sie lautlos an Feuersterns Bau heran. Dort schlüpfte Häherfeder gerade heraus. "Hallo!", begrüßte er sie. Distelblatt war schockiert. "Was hast du dort drinnen gemacht?", fragte sie flüsternd. "Ich habe Feuerstern nur erzählt, dass Schwarzstern auf der großen Versammlung geloggen hat.", erklärte er ruhig. "Woher..." Häherfeder unterbrach sie. "Ja, ich war nicht in der großen Versammlung, aber Blattsee hatte mir erzählt, dass die Katzen gesund aussahen.Jedenfalls ruft Feuerstern den Clan zusammen, für ihn sahen sie auch gesund aus." Distelblatt schnurrte. "Gut gemacht!" "Ähm, ja, danke, Feuerstern ruft eine Versammlung ein also, ich würde mich versammeln." Feuerstern trat aus dem Bau. "Alle Katzen, die alt genug sind um eigene Beute zu jagen, fordere ich auf sich unter der Hochnase zu einen Clantreffen zu versammeln!", jaulte er. Distelblatt saß schon zusammen mit Löwenglut und Häherfeder unter der Hochnase.Aschenpelz stolzierte aus dem Kriegerbau. "Natürlich!", spottete er. "Der große Feuerstern hat wieder was zu sagen... Jedenfalls, ich würde mich nicht wundern, wenn dass wieder eine Nachtpatrouille ist." Birkenfall setzte sich gerade neben Weißflug. "Aschenpelz", miaute er. "Feuerstern ist unser Anführer er..." "Er will uns den Schlaf wegnehmen!" Aschenpelz funkelte Birkenfall an. "Er will uns allen erzählen, dass wir mehr Patrouillen brauchen!" "Immer musst du besser sein!" Weißflug leckte Birkenfall tröstend übers Ohr. "Komm, wir gehen weg von ihn." Minka, Spinnenbein, Unkenjunges und Rosenjunges folgten den beiden Kriegern. "Endlich verbringt Spinnenbein mehr Zeit mit Minka", dachte Distelblatt. "Lass uns besser auch wo anders hingehen", flüsterte Löwenglut. Distelblatt konnte nur zustimmen. "In Ordnung." Beide gingen nach vorne.Sie setzten sich allmählich neben Sandsturm und Ampferschweif. "Katzen des DonnerClans", hob Feuerstern an, "ich habe beobachtet, dass Schwarzstern auf der grossen Versammlung geloggen hat. Er und seine Clan-Gefährten sind gesund." Schockierendes Gemurmel erhob sich. "Was?", rief Mausefell. "Aber... Wie konnten sie bloß?" "Ich weiss, Mausefell. Aber der SchattenClan hat entschieden, lieber zu lügen, als die Wahrheit zu sagen", erklärte Blattsee. "Du weißt selber, wie sie sind." Beerennase erhob sich. "Gegen den SchattenClan!", jaulte er. Honigfarn drückte sich an ihn. "Gegen den SchattenClan", stimmte sie ihn leise zu. Feuerstern fuhr fort. "Wir werden für jetzt nichts tun", entschied er. "Wenn ihr noch mehr herausfindet, berichtet es mir. Dass war's." "Natürlich Feuerstern!", fing Aschenpelz schon wieder an, "du willst lieber herumsitzen und warten, anstatt einzugreifen!" Haselschweif spitzte die Ohren. "Aschenpelz hör zu: Feuerstern tut dass richtige, egal was du findest. Er ist unser Anführer, nicht du!" "Er stört uns, für dass alles? Dass hätte er morgen sagen können!" Feuerstern blieb ruhig. "Aschenpelz, ich finde, du solltest für einen Mond die Aufgaben eines Schülers erledigen. Immerhin habe ich viele Beschwerden gehört." Aschenpelz' Augen weiteten sich. "Dass darf nicht war sein!", rief er. "Nein, Feuerstern, dass kannst du nicht machen!" Er sprang von der Hochnase. "Von diesen Tag an, zählt die Strafe. Die Versammlung ist vorbei."
5. Kapitel:
Distelblatt wachte auf. Kälte kitzelte ihre Nase. Nach gestern Nacht fühlte sich Distelblatt immernoch müde. Aschenpelz war seitdem in den Schülerbau gezogen. Endlich mehr Platz. "Distelblatt!", rief Löwenglut in den Bau. "Sieh dir dass mal an!" Distelblatt gähnte. "Schon gut, Löwenglut!" Sie stieg aus ihrem Nest und trotette aus ihrem Bau. Als sie dass Bau verliess, war es bitterkalt. Es schneite und die Lichtung war voller Schnee. "Blattleere!", rief sie. Löwenglut nickte. "Komm mit, ich zeig dir den See!" Für einen Momment lang fühlte sich Distelblatt wie ein kleines Junges, dass zum ersten mal Blattleere erlebte. "Gut. Aber dabei gehen wir auf Jagd." Löwenglut stimmte ihr zu. Als sie dass Lager verliessen, war Distelblatt froh, dass es Blattleere war. Sie roch Kaninchen. Schnell duckte sie sich in den Schnee. Sie schlich sich lautlos an, doch plötzlich knirschte der Schnee und dass Kaninchen war weg. "Fuchsdung!", schimpfte Distelblatt. Löwenglut verscharrte währenddessen eine Wühlmaus. "Dass war Pech!", miaute er. "Du wirst noch was kriegen." Distelblatt suchte weiter nach Beute. Plötzlich sah sie eine riesige Gestalt. Distelblatt erstarrte. Es war Sol. "Wo ist Häherfeder?", fragte er. "Ich muss mit euch sprechen." Löwenglut starrte ihn an. "Ist es etwa Neumond? Wie schnell die Zeit doch vergeht." Sol nickte. "Und wo ist Häherfeder? Er muss mitmachen." "Sol?" Distelblatt trat vor. "Wir hatten entschieden, uns bei jeder Neumondsnacht zu treffen." Sol blickte ihr tief in die Augen. "Heute Nacht kann ich nicht." "Wieso?", fragte Löwenglut. "Willst du lieber den SchattenClan anführen?" Er schüttelte den Kopf. "Nein", miaute Sol. "Ich muss zum Stamm des eilenden Wassers. Und ihr müsst mitkommen." In den Momment tauchte Häherfeder auf. "Sol? Was machst du hier?" "Ich muss zum Stamm des eilenden Wassers. Ihr müsst mitkommen." Häherfeder war entsetzt. "Wir können nicht mitkommen!", erklärte er rasch. "Wir müssen doch bei unseren Clan bleiben..." Sol verdrehte die Augen. "Hört zu. Wenn ihr mehr über die Prophezeiung wissen wollt, müsst ihr mitkommen." Distelblatts Herz pochte. "Sol, wir können doch nicht einfach verschwinden! Feuerstern würde uns die Ohren zerfetzen!" "Dieser Feuerstern." Sol legte sich hin. "Gut. Dann verlasse ich noch heute den See und ihr erfährt nichts mehr über die Prophezeiung." Distelblatt trat vor. "Dann werden wir Feuerstern berichten, dass du in unseren Territorium warst. Dass wird ihn sicherlich gar nicht gefallen." Sol erhob sich wieder auf die Pfoten. "Dann müsst ihr mitkommen. Denn beim Stamm wird es einfacher sein, alles zu erklären!" Für einen kurzen Momment starrten sich Distelblatt, Löwenglut und Häherfeder an. "Na gut", antwortete Häherfeder schliesslich. "Wir kommen mit."
6. Kapitel:
Distelblatt folgte Sol. Er führte sie hinauf ins Gebirge. Sie drehte sich noch ein letztes mal in die Richtung des Sees, den sie gerade verlassen hatten. "Distelblatt!", rief Sol. "Wir haben keine Zeit um anzuhalten!" Sie seufzte. "Gut, Sol. Gehen wir." Langsam wurde der Weg voller steine. Distelblatt spürte die Schärfe der kleinen Kiesel. Plötzlich roch sie Blut. Häherfeder hielt an. "Distelblatt, du blutest." Distelblatt hob ihre Pfote, sie war verklebt voller Blut. "Sol, warte!", rief Löwenglut. "Distelblatt blutet!" Sol blieb stehen. "Macht schneller!", befahl er. "Ruhig bleiben", murmelte Häherfeder, während er Distelblatts Pfote untersuchte. Distelblatt zuckte zusammen. Ein stechender Schmerz traf sie. Häherfeder hatte ein paar Blätter um ihre Pfote gewickelt, um den Schmerz zu verhindern. "Wir können weiter", versicherte Häherfeder. "Aber falls es wehtut, sagst du es mir." Distelblatt nickte. "In Ordnung." "Ich stütze dich" Löwenglut half ihr hoch und stützte sie für eine Weile. Distelblatt fühlte sich schon besser. "Danke, Löwenglut. Ab hier schaffe ich es schon allein." Löwenglut löste sich langsam von ihr und Distelblatt war allein. Die Bergluft war frischer als im Wald und sie genoss es. Sol führte sie zu einen dichten Zweibeinerort und dass Gebirge verwandelte sich in Gras. Distelblatt roch den Duft von Katzenminze und am liebsten hätte sie einige Stängel für Blattsee mitgenommen. Aber Sol führte sie an ein anderes Nest. "Was sollen wir hier machen?", fragte Löwenglut. "Wir müssen doch zum Stamm!" Sol drehte sich um. "Wir werden hier übernachten", erklärte er. "Bei Zweibeinern?" Häherfeder schüttelte den Kopf. "Niemals!" Sol schüttelte ebenfalls den Kopf. "Nein. In ihren Gärten gibt es Büsche, in denen wir uns verstecken können." Er führte sie zu einen grossen Busch. Distelblatt gähnte, als sie ihn sah. Dann legte sie sich hin und schlief sofort ein.
Sie wachte im Traum auf. Alles war dunkel und sie war in einen Wald. Plötzlich überkam sie eine Welle voller Angst. Sie hörte Löwengluts Stimme. "Niemals Tigerstern!", fauchte er. "Ich kann auch gut ohne dich auskommen!" Distelblatt folgte der Stimme. Sie fand sich auf einer Lichtung wieder, auf der zwei Katzen standen. Es waren Löwenglut und Tigerstern. "Bist du dir wirklich sicher?", spottete Tigerstern, "dass dich deine Mäusehirnige Prophezeiung bschützt?" Löwenglut fuhr die Krallen aus, aber Distelblatt trat zwischen. "Was geht hier vor?", miaute sie. Tigerstern erhob sich auf die Pfoten. "Löwenglut, du hast mich enttäuscht", murmelte er. "Sehr sogar." Mit diesen Worten verschwand er in der Dunkelheit. Distelblatt schaute noch ein letztes mal zu Löwenglut, doch er trottete nur schweigend in die Schatten. Sie schaute sich um und folgte ihn schliesslich. Distelblatt dachte schon, sie würde aufwachen, aber stattdessen blieb sie immernoch im Traum. Allmählich holte sie Löwenglut ein der zwischen zwei Bäumen lag. Er wusch sich. "Was war dass eben?", fragte sie. Löwenglut zuckte mit den Ohren. "Dass war Tigerstern", antwortete er. Distelblatt liess sich neben ihn nieder. "Und was wollte er?" Löwenglut blicfkte ihr tief in die Augen. "Dass ich mich anschliesse", erklärte er. "Er weiss, dass ich stark bin." Sie nickte. "Wie kommen wir jetzt von hier weg?" Er schüttelte den Kopf. Distelblatt erwartete eine Antwort, doch Löwenglut blieb still. Sie sog die Luft ein und roch einen vertrauten Duft. Sie wusste nicht woher. Der Duft wurde stärker. Eine graue Kätzin kam auf die beiden zu. Sie roch nach DonnerClan. "Seit gegrüsst", miaute sie. Löwenglut und Distelblatt drehten sich zu ihr um. "Blaustern", rief Distelblatt. "Ich habe von dir gehört." Die blaugraue Kätzin beugte sich über Distelblatt. "Gut. Denn ich werde euch hier rausholen." In diesen Momment tauchte Tigerstern auf. Er bleckte die Zähne. Hinter ihn kamen Dunkelstreif, Habichtfrost und Bra"Tigerstern!", zischte sie. "Du wirst jetzt sofort gehen!" Er verdrehte die Augen. "Blaustern, du bist nicht mehr meine Anführerin", spottete er. "Und wir sind mehr." Blaustern starrte ihn in die Augen. "SternenClan! Sammelt euch!", heulte sie. Aus den Büschen sprangen Löwenherz, Tüpfelblatt Weisspelz und Gelbzahn heraus. Sie fuhren wie auf ein Kommando die Krallen aus. "Ihr denkt dass würde helfen!", murmelte Braunschweif. Langsam zogen sich die Finsternis-Katzen zurück. "Wir werden wiederkommen!", jaulte Habichtfrost und folgte den anderen in die Schatten. "Dumme Fellknäule!", fauchte Gelbzahn. Distelblatt starrte die anderen Katzen an. Ihr erste Gedanke kam, zurück zu Sol zu gehen. "Wir müssen einfach aufwachen!", dachte Distelblatt. Plötzlich verschwamm das Bild vor ihren Augen. Sie sah noch kurz Blausterns Silhouette, die auf und ab trottete. Dann wurde alles Dunkel.
Distelblatt schlug die Augen auf. Sol lag noch im Busch. Sie setzte sich auf und gähnte. Löwenglut war verschwunden, sein Geruch war schal. Distelblatt hörte, wie er gerade durch den Schnee zu ihnen stapfte. Er hielt ein Kaninchen im Maul. Häherfeder folgte ihn. "Ich hätte aber alleine gehen können!", widersprach er gerade, bis er Distelblatt sah. Löwenglut legte das Kaninchen ab und nahm Häherfeders Kräuter. "Sie ist wach. Du kannst sie untersuchen." Häherfeder liess sich neben Distelblatt in den Schnee nieder. Er nahm das grosse Blatt ab, dass er ihr gestern angelegt hatte. Darunter verbarg sich ihre Wunde. Als er sie abtupfte zuckte Distelblatt ein paar mal zusammen. Als Häherfeder fertig war, erhob sich Distelblatt. Sie wollte unbedingt auf Jagd gehen. "Ich geh jagen", erklärte sie rasch und trottete eilig hinter ein paar Farnbüschen weg. Sie sog die Luft ein. Ein Schauder durchfuhr sie, als sie Hundegeruch witterte. Aber sie stellte fest, dass der Geruch schal war. Schliesslich erlegte Distelblatt eine magere Wühlmaus. Als sie die Beute sah, drehte sich ihr Magen um. Das reichte kaum für sie, ganz zu schweigen von vier Katzen. Distelblatt hätte am liebsten weitergejagt, aber Sol rief sie zusammen. Sie trottete rasch zu den anderen. "Hallo, Distelblatt. Wir essen gerade zusammen." Distelblatt winkte ihm zu und ass ihre magere Beute. Jede Beute schmeckte ihr allmählich wie Staub. Alles schien sich zu verändern. Löwenglut jagte nur kleine Beute und Häherfeder benahm sich Mäusehirnig. Sol hatte seine Führungsqualiteten verloren. "Habe ich etwa Heimweh?", dachte sie.
Den Rest des Tages wanderten die vier Katzen zum Stamm. Ab und zu machten sie kleine Pausen, damit Häherfeder ihre Pfote untersuchen konnte. Als Löwenglut ihr Beute gab, schmeckte es wie Staub und Borke. Ihr Mund war trocken und sie wünschte sich, Zuhause zu sein. "SternenClan!", dachte sie. "Mach, dass das aufhört!" Sol führte sie in eine kleine Spalte. Dort würden sie schlafen. Distelblatt legte sich eilig hin und schlief ein. Sie hoffte, bald wieder Zuhause zu sein. Sie schlug die Augen auf. Distelblatt war im Kriegerbau, beim DonnerClan. Sie stieg aus ihrem Nest und schüttelte sich die Moosfetzen aus dem Fell. Rauchfell und Borkenpelz sassen vor dem Kriegerbau. Eilig stürmte Distelblatt aus dem Bau. "Hallo, Borkenpelz!", miaute sie erfreut. Borkenpelz beachtete sie nicht. Distelblatt schnaubte und wandte sich verstört ab. Sie lief in das Heilerbau. Häherfeder sortierte Kräuter. "Hallo Distelblatt." "Stimmt das mit dem Stamm?", platzte sie heraus. Häherfeder nickte. "Niemand beachtet mich, ausser du und Löwenglut." Distelblatt war verwirrt. Hatten sie die Reise geträumt oder nicht? Und wenn, warum beachtete sie niemand? Sie schloss die Augen und atmete tief ein. "Wieso dass alles?", fragte sie. "Warte Häherfeder..." Sie schlug ihre Augen auf. "Häherfeder, dass ist es!", miaute sie laut. "Was denn?" "Meine Pfoten... Sie hatten geblutet!" Schnell hob Distelblatt ihre Pfoten. Doch sie merkte, dass sie gar nicht verwundet waren. Enttäuscht legte sie die Pfoten ab. Häherfeder schmiegte sich an sie. "Wir werden schon herausfinden, was hier vorsich geht."
Distelblatt ass eine Wühlmaus, als Löwenglut auf sie zukam. Allmählich schmeckte die Beute richtig schmackhaft und die Jagd war erfolgreicher. Löwenglut liess sich neben ihr nieder. "Weisst du, ich glaube Feuerstern freut sich als Einziger, dass wir wieder da sind." "Wir sind gar nicht wieder da, Mäusehirn!", dachte Distelblatt. Löwenglut fuhr fort. "Er spricht als Einziger mit mir." Distelblatt verschlang die letzten Bissen ihrer Beute, doch ein Stück blieb ihr bei dieser Neuigkeit in der Kehle stecken. "Was?", krächzte sie hustend. "Ja. Er hat mich schon einige Male angesprochen." Distelblatts Hustenanfall verblasste. Ihr wurde klar, was das bedeutete. Blattsee unterhielt sich mit Häherfeder vor dem Heilerbau, als Distelblatt mit ihm sprechen wollte. "Er weiss es schon", dachte sie. Brombeerkralle rief eine Morgenpatrouille zusammen. "Distelblatt, Löwenglut, Dornenkralle und Sandsturm, ihr kommt mit." Distelblatt rannte zu ihren Vater. "Brombeerkralle!", miaute sie erleichtert. Zwar hätte sie lieber gejagt, aber inzwischen war das unwichtig. Ihr Vater drehte sich zu ihr um. "Ja, Distelblatt?" Ohne ein Wort zu sagen, schmiegte sie sich an ihren Vater. Für einen Augenblick fühlte sie sich wie ein harmloses Junges in der Kinderstube, das glücklich Anführerin spielte. Doch dann holte sie Sandsturm wieder in die Wirklichkeit zurück. "Brombeerkralle! Können wir endlich los?" Brombeerkralle nickte. Distelblatt lief neben Löwenglut her. Ihr Magen verkrampfte sich, als sie Fuchsgeruch witterte. Löwenglut spitzte die Ohren. "Distelblatt! Lass uns den Fuchs suchen!" Distelblatt stiess ihn mit der Pfote übers Ohr. "Bist du etwa verrückt geworden? Ganz allein?" "Dass kriegen wir schon hin!" Distelblatt dachte nicht lange nach. "Nein!" "Schön. Entweder ich geh allein, oder du kommst mit!" Schnaufend trottete er in die Richtung, aus der dieser Fuchsgeruch kam. Distelblatt seufzte. "Löwenglut, warte auf mich!" Als sie Löwenglut eingeholt hatte, stiess sie eine gewaltige Masse zu Boden. "Löwenglut, hör auf damit!" Sie strampelte mit den Pfoten und versuchte, sich abzuschütteln. "Was ist denn los?", entgegnete Löwenglut mürrisch. Er drehte sich um und sah den gewaltigen Fuchs, der Distelblatt zu Boden drückte. Distelblatts Luft verliess ihren Körper. Sie fühlte sich unglaublich schwach. Löwenglut versuchte den Fuchs zu töten. Plötzlich verschwand die Masse und Distelblatt erhob sich. Verschwommen erkannte sie Löwengluts Silhouette die schlaf im Maul des Fuchses lag. Für Distelblatt schwand alles um sich herum. Löwenglut war tot. Sie zitterte und konnte sich nicht beherrschen. "Was hast du getan!", jaulte sie. Ohne etwas genau sehen zu können, stürmte Distelblatt auf den Fuchs zu. Doch sie spürte kein Fell oder Blut, nur kalte nässe umgab sie. Distelblatt steckte im See fest. Strampelnd versuchte sie, zu entkommen, doch plötzlich gruben sich scharfe Zähne in ihr Nackenfell und Blut strömte auf sie. Distelblatts Fell wurde ihr fast abgerissen, als der Fuchs sie auf den Boden setzte. Distelblatt konnte nichts tun. Alles fühlte sich anders an. Sie erkannte, das Häherfeder ebenfalls wie Beute erlegt wurde. Sie konnte den Tod nicht mehr ausweichen. "SternenClan... Ich habe es versucht. Vergib mir..."
Distelblatt schlug erschöpft die Augen auf. Staub lag in ihren Mund. Als sie Sol sah, hätte sie am liebsten laut aufgejault. Sie war nicht tot. Alles war nur ein Traum. Sie freute sich, aber der Staubgeschmack beruhigte sie von der Freude. Häherfeder war wach und schüttelte sich. "Ob er das auch geträumt hat?", fragte sich Distelblatt. Doch sie wagte es nicht, ihn zu fragen. Statdessen wollte sie den Traum vergessen. "Löwenglut! Komm, wir gehen auf die Jagd." Er wandte sich von Häherfeder ab. "In Ordnung." Distelblatt wollte nur noch mit ihm sprechen. Doch dann kehrte der Schmerz in ihren Pfoten wieder ein. Sie folgte Löwenglut und liess sich das nicht anmerken. Als sie weit genug von der Spalte weg waren, fing zu Distelblatts Erstaunen Löwenglut an. "Hast du das auch mit den Fuchs geträumt?", fragte er. "Ich wollte dich dort retten, aber..." "Ja, habe ich", unterbrach Distelblatt ihn. "Und... ich musste dich tot sehen." Löwenglut spitzte die Ohren. "Du warst überrascht, weil Feuerstern mit mir gesprochen hatte. Wieso?" Distelblatt starrte ihn in die Augen. "Zuvor hatte niemand ein Wort gesagt. Jedenfalls nicht zu uns." Sie ging weiter. Obwohl Distelblatt hungrig war, konnte sie sich nicht vorstellen, den staubigen Geschmack in ihren Mund zu ertragen. "Und hast du nicht auch ständig diesen staubigen Geschmack?", fuhr Löwenglut fort. Distelblatts Interesse stieg wieder. "Du auch - ich dachte schon, ich bin die Einzige." "Nein. Deshalb jage ich nur kleine Beute, damit ich desto weniger verschlingen muss." "Fehlt jetzt nur noch, das Häherfeder sein Mäusehirniges Verhalten zugibt", seufzte Distelblatt. Löwenglut stimmte ihr mürrisch zu. "Und das Sol seine miesen Führungsqualiteten..." Distelblatt unterbrach ihn. "Wir hätten wissen müssen, dass es ein Traum war!", miaute sie. "Hast du es nicht gesehen - es war Blattgrüne!" Löwenglut starrte sie an und verstand es allmählich. "Du hast recht... Aber warum haben wir das geträumt? Wir sind doch keine Heilerkatzen!" "Aber Häherfeder ist einer. Und ich war früher Blattsees Schülerin!" Löwenglut senkte den Kopf. "Und warum ich?" "Drei werden es sein. Blut von deinem Blut. Sie halten die Macht der Sterne in ihren Pfoten." Distelblatt hoffte, diese Worte würden ihm die Antwort geben. Löwenglut blinzelte und öffnete das Maul. Doch er wollte nichts sagen. Löwenglut sog die Luft ein. "Da gibt's Kaninchen", erklärte er. "Das reicht aber kaum für vier." Distelblatt deutete mit einen Schwanzschnippen in ein kleines Gebüsch. Darauf war eine kleine Maus. "Aber..." Distelblatt verdrehte die Augen. "Du wirst schon sehen." Sie schlich sich an, den Bauch flach in den Schnee gedrückt. Die Maus knabberte ein paar Nüsse und bemerkte sie nicht. Dann schoss eine braune Silhouette aus dem Himmel und packte die Maus. Es war ein Adler. "Dass schaffe ich!", miaute sie. "Genau das habe ich geplant!" Blitzschnell schoss sie auf den Adler. Sofort ergreiften ihre Krallen seine weichen Federn. Distelblatt biss ihn in die Kehle. Der Adler bekam keine Luft und fiel zu Boden. Sie spürte den gesamten Aufprall. "SternenClan sei dank!", flüsterte sie. Distelblatt zog die Beute hinter sich her. Als Löwenglut den Fang sah, konnte er nichts dazu sagen. Als Distelblatt ihre Beute ablegte, trat Sol zu ihr. "Guter Fang", lobte er. Distelblatts Augen glänzten vor Stolz und sie trug die Beute zum kleinen Frischbeutehaufen. Häherfeder sass schon da und leckte sich die Lefzen. "Beute!", krächzte er. "Willst du? Frisch erlegter Adler." Häherfeder konnte nur wie gelähmt nicken. "Wo hast du ihn gefunden?" "Selbst erlegt. Du weisst, das wir schonmal beim Stamm waren." Sie biss ein Stückchen des Adlers ab und schob den Adler zu Häherfeder. "Willst du etwa nach Stammregeln essen?", staunte er. "Wenn schon Stammbeute, dann ja." Distelblatt genoss die Beute. Sie schmeckte und roch nach Fleisch, nicht nach Staub oder Borke. Sie wünschte, es wäre immer so. Reichlich Beute, Wärme, Freunde... "Distelblatt!", rief Häherfeder. "Deine Pfoten. Sie sind endlich heil." Distelblatt öffnete die Augen und nickte im Dankbar zu. Sol packte einige Beute auf seinen Rücken und Löwenglut holte Kräuter. "Also, dass hier ist Katzenminze..." Häherfeder trottete zu ihm. "Nein! Das ist Bachminze!" "Ja ja, schon gut, Bachminze." Löwengluts Augen blitzten belustigt zurück zu den Kräutern. Häherfeder fuhr die Krallen spielerisch aus. "Du willst wohl kämpfen!" Löwenglut peitschte belustigt mit den Schwanz. "Gegen dich? Einfacher geht's gar nicht!" Beide Katzen ringten spielerisch auf den Boden herum. Distelblatt fühlte sich, als würden ihr Krallen das Herz zerreissen. Sie spürte ihre unglaubliche Heimweh, die sie selber nicht mehr kontrollieren konnte. Sol trat wütend zu ihnen und funkelte sie an. "Wir haben keine Zeit für Spielchen!" Distelblatts Krallen fuhren sich bei diesen Worten aus. Sie hatte aufeinmal etwas verstanden. Der DonnerClan brauchte sie und sie hatte ihn verlassen. Er hatte sie ausgenutzt. "Du mäusehirniger Lügner!", kreischte sie. "Wegen dir haben wir den DonnerClan verlassen und ihn geschwächt! Ausnutzer! Fuchsherz..." Ihr kamen keine Worte die für ihn passten in den Sinn. Sie sprang ihn fauchend an. Ihre Pfoten wirbelten herum und trafen Sol ins Gesicht. Distelblatts Wut hätte ihn töten können. Löwenglut rannte zu ihr und wollte sie von Sol wegstossen, aber sie stiess mit aller Wucht in Löwenglut. "Lass mich in Ruhe!", jaulte Distelblatt und riss sich von Löwenglut los. Sie biss Sol wütend ins Genick, zerrte ihn in einen vertrockneten Brombeerbusch und schlug ihn weiter. Löwenglut folgte ihr und seine Augen starrten leer zu Sol. "Was soll das?", fragte er. Distelblatt drehte sich zu ihm um und funkelte inn an. Sie wünschte sich, ihre Augen würden es ihn verraten. Häherfeder rannte zu Distelblatt. "Du hattest recht!", keuchte er. "Sol hat uns beloggen!" Er sah den Verräter nur kurz drohend in die Augen, sah dann aber wieder zu Distelblatt. "Lass uns gehen", miaute er. "Lass uns nach Hause gehen."
7. Kapitel:
Distelblatt erkannte Silhouetten vom See, als sie hinter Löwenglut her trottete. Sols Verrat war seit einen Mond passiert und Distelblatt wusste, dass sie so lange weg waren. "Was sagen wir bloss Feuerstern?", dachte Distelblatt. Allmählich erreichten sie das Territorium des DonnerClans und gingen sofort ins Lager. Der Felsenkessel lag verlassen da. Feuerstern rannte auf sie zu. "Dieser Fuchsherzige Sol!", schimpfte Feuerstern. "Er hat euch entführt, oder?" Häherfeder nickte und trat vor. "Ja, Feuerstern." "Wenigstens haben wir nicht geloggen", dachte Distelblatt erleichtert. Feuerstern scharrte mit den Pfoten. "Gut. Wenn ihr diesen Sol seht, sagt es mir sofort." Distelblatt antwortete mit einen eiligen Nicken. Das einzige, was sie jetzt wollte, war einbisschen Schlaf. Sie ging in das Kriegerbau. Borkenpelz begrüsste sie als Erster. "Distelblatt! Wo warst du?" Sie musste schnell handeln. Ohne etwas zu sagen, trottete sie in ihr Nest. Borkenpelz versperrte ihr den Weg. "Was ist los?" Distelblatt funkelte ihn an. "Nichts", log sie. "Ich bin nur müde." "Wo warst du?", wiederholte er schnaufend. Rauchfell schob ihn beiseite. "Borkenpelz! Distelblatt will sich ausruhen!" Mit einen liebevollen Blick erlaubte sie Distelblatt, in ihr Nest zu gehen. Distelblatt nickte ihr dankbar zu. "Also gut", murmelte Borkenpelz. "Aber später erzählst du es mir!" Er trottete an Rauchfells Seite aus dem Bau. Nach einigen Herzschlägen trat Löwenglut ins Bau. Häherfeder lief hinter ihm her. "Wir müssen sprechen", erklärte Löwenglut und liess sich neben ihr nieder. Häherfeder direkt neben Löwenglut. "Wie..." Häherfeder unterbrach Distelblatts Worte. "Ich habe ihnen gesagt, ich will mir mal deine Pfoten anschauen." Distelblatt nickte. "Worum geht's?" Häherfeders blinde Augen, schienen sie zu durchbohren. "Ich kann sehen", erklärte er. Distelblatt wäre vor Freude fast in die Luft gesprungen, wenn sie nicht im Kriegerbau wäre. "Was?", rief sie erstaunt. In dem Moment, tauchte Brombeerkralle im Kriegerbau auf. "Stimmt was nicht?", miaute er und schaute sich hektisch im Bau um. Distelblatt tat so, als würde ihre Pfote weniger wehtun. "Was?", wiederholte sie. "Meine Pfote ist schon fast wieder heil?" Häherfeder tat so, als wäre er blind. "Ja", gestannt er. "Ich bleibe noch einbisschen hier, um euch noch mehr zu untersuchen", fügte er an Brombeerkralle gewandt hinzu. Er nickte und verliess das Bau. Distelblatt schüttelte den Kopf. "Häherfeder. Du lügst." "Nein! Das ist mein Ernst! Ich... Distelblatt, du bist schwarz!" Distelblatt fühlte starke Energie in ihr und hätte am liebsten Häherfeder wegen seinen lügen beschimpft. Stattdessen sprach Distelblatt ziemlich freundlich. "Du hast noch nie gewusst, dass ich schwarz bin?" Sie konnte dieses Gespräch langsam nicht mehr ertragen. Häherfeder konnte unmöglich sehen. Ausserdem wusste er, das sie schwarzes Fell besass. "Hör zu", knurrte sie. "Entweder du hörst auf zu lügen, oder ich zieh dir das Fell über die Ohren!" "Lügen?" Häherfeder erhob sich. "Habe ich dich etwa jemals angeloggen? Wenn ja, wann?" Distelblatt schob die beiden beiseite. "Jetzt!", fauchte sie und verliess das Bau. Ihr war es egal, wieso er geloggen hatte. Borkenpelz kam auf sie zu. "Und?", fragte er neugierig. "Wieso warst du weg?" Distelblatt seufzte. "Borkenpelz", begann sie. "Hat es dir Feuerstern nicht erzählt?" Borkenpelz funkelte sie knurrend an. "Natürlich hat er das! Aber ich will die Warheit wissen!" "Wenn es dir Feuerstern gesagt hat, kennst du schon die Warheit.", entgegnete sie und versuchte ruhig zu bleiben. Ihre Pfoten kribbelten. Voller Wut wandte sich Distelblatt schliesslich ab. Ihre Pfoten trugen sie zu Russherz. "Hallo Distelblatt!", rief ihre Freundin und rannte auf sie zu. "Gehen wir zusammen jagen?" Distelblatt konnte nichts anderes tun. Mit ihren Brüdern jagen wollte sie noch weniger. "Klar", miaute sie.
"Alle Katzen die alt genug sind um eigene Beute zu machen, fordere ich auf sich zu einen Clantreffen zu versammeln!", jaulte Feuerstern. Distelblatt stürmte zusammen mit Russherz ins Lager. Sie war lange auf der Jagd gewesen und schliesslich hatte ihnen die Abendpatrouille geholfen, die ganze Beute ins Lager zu bringen. Distelblatts Magen knurrte vor Hunger. Sie nahm sich eine Wühlmaus vom Frischbeutehaufen und Russherz eine Amsel. Zusammen verschlangen sie eilig die Beute und gingen als letzte zu Feuerstern. Sein feuerfarbenes Fell, glitzerte auf der Hochnase und seine grünen Augen im Mondlicht. Distelblatts Magen drehte sich um als sie Löwenglut entdeckte, der sich neben ihr niederlass. "Katzen des DonnerClans!", fuhr Feuerstern fort, "ich habe gemerkt, dass der WindClan sich mit den SchattenClan streitet." "Das wundert mich nicht!", schnaufte Mausefell und wusch sich das Fell. "Der SchattenClan provoziert alles und jeden." Brombeerkralle trat vor. "Das würde ich nicht so sagen. Erinnerst du dich, als der SchattenClan uns beim Kampf gegen den WindClan geholfen hatten?" "Das taten sie nur, weil es ihnen von Nutzen war." Hinter ihnen ertönte eine merkwürdige, aber vertraute Stimme. Distelblatt drehte sich um. Es war Sol. Wut stieg in ihr auf. Sofort erhon sie sich und trottete zu ihm. Als sie etwa eine Mäuselänge von ihm entfernt war, blieb sie stehen. "Verschwinde aus unserem Territorium!", fauchte sie mit fester Stimme, "oder du bist tot!" Sol sprang einen Satz zurück. "Nicht so hastig..." Distelblatts Geduld verflog. Sie fuhr die Krallen aus, sträubte das Fell und bleckte die Zähne. "Sofort! Du mäusehirniges Hauskätzchen!" Sie stiess ihn zum Dornentunnel, so das sich sein Fell in die Dornen verhackte. Sol jaulte auf und gab kraftlos auf. Distelblatt funkelte ihn belustigt an, fröhlich darüber ihn Rache gegeben zu haben. Sein schildpattfarbenes Fell hatte ein paar rote Fleckenund kahle Stellen, sonst sah er in Ordnung aus. Distelblatts Krallen fuhren sich ein und ihr Fell legte sich wieder. Stolz trottete sie zu ihren Clankameraden. Immernoch wütend, setzte sie sich neben Russherz nieder. Am liebsten hätte sie Sol zerfetzt, aber sie wusste, das dass mäusehirnig wäre. Plötzlich trat Millie aus dem Heilerbau und hustete. Sie ging geschmeidig auf Sol zu, sagte ihm etwas und ging wieder zurück ins Heilerbau. Er starrte noch kurz zu Distelblatt, dann verliess er das Lager. "Nun", fuhr Feuerstern fort, "bald wird einer der Clans um Hilfe bitten. Ich will, das ihr entscheidet, welchen wir helfen. Ihr werdet euch melden - und jeder muss entscheiden." Als er das sagte, hüpften Rosenjunges und Unkenjunges in die Luft. Hinter ihnen tobte Hummeljunges wild herum. Minka seufzte belustigt. "Dürfen die Jungen auch entscheiden?", fragte Spinnenbein hoffnungsfoll. Feuerstern nickte ihm zu. Distelblatt sah, wie er vor Stolz zu Minka trottete und den Schwanz um ihre Schulter legte. Sie leckte ihm liebevoll übers Ohr, während Rosenjunges und Unkenjunges rauften. "Die Versammlung ist vorbei!", jaulte Feuerstern und trottete in sein Bau. Distelblatt drehte sich zu Russherz. Ihre Augen starrten sie leer an. "Weisst du", murmelte sie abwesend, "ich würde Sol am liebsten in Stücke fetzen..." Ihre Stimme verblasste als Honigfarn zu ihr rannte. "Gehen wir gemeinsam auf Jagd?", fragte Honigfarn Russherz. Sie nickte begeistert. "Willst du mitkommen, Distelblatt?" Sie nickte. "Was anderes hab ich sowieso nicht zu tun", dachte sie. "Und meine beiden Brüder zu sehen... Nein! Das will ich nicht." "Toll!", miaute Russherz. Sie trotteten zum Dornentunnel, als Häherfeder zu ihr sauste. "Wir müssen sprechen", erklärte er. Distelblatt sah zu Honigfarn. "Ihr beide könnt schonmal vorgehen", miaute sie. "Na gut. Wir sind beim verlassenen Zweibeinernest!", antworteten sie und sausten amüsiert aus dem Lager. Distelblatts Wut kehrte zurück. "Was willst du?", knurrte sie. "Das ich dir den Pelz über die Ohren ziehe - gerne, ich tu es!" "Distelblatt..." Sie fuhr wütend die Krallen aus. "Hör zu, lass mich einfach in Ruhe. Dass ist besser für dich." Ohne ein weiteres Wort zusagen, trottete Distelblatt mit peitschenden Schwanz aus dem Lager. Als sie die kühle Morgenluft einzog, rannte sie zum verlassenen Zweibeinernest.