Meerschweinchen&ihre Haltung
Jeder kennt sie: Kleine pelzige Nagetierchen die man bei vielen Leuten als Haustier sieht. Leider werden sie oft völlig falsch gehalten, was ihr Leben zu einer Qual macht, also überlegt es euch gut, bevor ihr euch eines anschafft.
Meerschweinchen haben weder etwas mit Schweinen, so wie wir sie normalerweise kennen, noch mit Meer zu tun. Der Name kommt vermutlich daher, dass sie über das Meer zu uns gekommen sind.
Ursprünglich kamen die Nager aus Mittel- sowie Südamerika. Dort leben sie in selbst gegrabenen, oder von anderen Tieren übernommenen unterirdischen Tunnelsystemen. Man trifft sie in Graslandschaften, aber auch in kargen Berglandschaften. Sie sind reine Pflanzenfresser und leben in Gruppen zusammen.
Angeblich sollten vor tausenden Jahren schon die Inkas die Meerschweinchen als Haustiere gehalten haben. Leider waren sie aber auch oft Opfertiere.
Die Fellfarbe der beliebten Haustiere kennt sogut wie keine Grenzen, von schneeweiß zu sandfarben bis zu schwarz ist eigentlich alles Möglich, so sollte für jeden etwas dabei sein. Die Augenfarbe ist meist ein sehr dunkles braun mit einer großen schwarzen Pupille. Selten kommt es auch zu roten Augen.
Meerschweinchen werden vollständig behaart geboren und können auch schon sehen, sowie riechen.
Die meisten Leute, die sich Meerschweinchen anschaffen denken, dass die Haltung einfach und anspruchslos ist, aber das ist sie nicht. Die kleinen Nager haben auch ihre Ansprüche und Bedürfnisse, so wie wir, das darf man niemals vergessen. Sie brauchen ihren täglichen Auslauf, frisches Wasser und abwechslungsreiches Essen, außerdem wollen diese Tiere niemals alleine sein. Wenn ihr also nur ein Haustier wollt, nehmt kein Meerschweinchen, denn das ist einer der schlimmsten Fehler die man machen kann, sie alleine zu halten.
Je nach Fell sollte man sich auch um dieses kümmern, vor allem bei langhaarigen Rassen.
Außerdem sollte man nie vergessen, den Käfig regelmäßig zu säubern. Ein 'Meerschweinchenklo' könnte etwas helfen, aber es ist nicht garantiert, das es das Tier auch benutzt.
Bei der Pflege sollte man auch darauf achten, dass man auf die Länge der Krallen und Zähne achtet. Für die Zähne erfahrt ihr weiter unten mehr. Bei den Krallen solltet ihr regelmäßig zum Tierarzt gehen. Klar kostet das nur Geld, aber versucht bitte nicht, die Krallen auf eigene Faust zu kürzen, dadurch quält ihr euer Haustier nur unnötig.
Wichtig ist, wenn ihr ein Meerschweinchen haltet/halten wollt, dass ihr ihm immer frisches Heu zur Verfügung stellt und auch Grünfutter. Ein Löffel Trockenfutter pro Meerschweinchen sollte auch immer da sein. Auch wichtig ist, ihnen zum Beispiel getrocknetes Brot zu geben, wo sie ihre ständig wachsenden Zähnchen abnutzen können, damit diese nicht zu lang werden.
Es gibt viel Grünfutter, dass die Nager mögen, zum Beispiel:
-Brokkoli
-Löwenzahn
-Zucchini
-Tomaten (nur durchgereifte!)
-Möhren (am besten mit dem grünen oben dran)
-Selleri
-Mais (mit grün)
-Kürbis
-Radischen (mit Knolle und Kraut)
-Gurken (Salat- und Bauerngurken)
und noch viele mehr.
Es sollte also nicht allzu schwer sein, eine ausgewogene Ernährung für Meerschweinchen zu bieten.
Um nicht den Überblick zu verlieren, könnte man sich beispielsweise einen Futterplan aufstellen.
Auch schön ist, wenn man ihnen das Futter nicht einfach irgendwo hinlegt, sondern es sich ihnen verdienen lässt, indem man sie zum Beispiel an eine etwas höher gelegene Stelle legt, wo sie sich strecken müssen, um daran zu gelangen. Wichtig ist, dass sich das Futter nicht lösen kann und runter fällt.
Bei den ganzen Futtermöglichkeiten sollte man aber auch nicht vergessen, dass die Nager viel Bewegung brauchen, damit sie nicht dick werden. Täglich ein bis zwei Stunden Freilauf in sicheren Zimmern ohne freiliegende Kabel, die sie anknabbern könnten, oder anderen gefährlichen Dingen sind sehr wichtig.
Wer seine Nager in Käfigen hält, sollte darauf achten, dass sie auch einige Beschäftigungsmöglichkeiten haben, wie zum Beispiel eine kleine Brücke. Außerdem sollte man ihnen auch ein Häuschen beschaffen, damit sie sich auch mal verkriechen können, wenn sie ihre Ruhe wollen.
Auch sollte man auch darauf achten, was man in den Käfig tut. Damit meine ich den Boden, den man den Tieren bereitet. Man kann sie ja nicht einfach auf dem Plastik laufen lassen. Am besten finde ich eine Sägespähne Einlage, über die man dann noch eine dünne Schicht Stroh bzw. Heu legt. Beides kann man einfach in Läden wie zum Beispiel Fressnapf kaufen. So haben die Meerschweinchen immer einen weichen Boden auf dem sie laufen sollten.
Worauf man bei der Haltung außerdem achten sollte, ist wie man seine Meerschweinchen Gruppen zusammenstellt.
Sobald man mehrere Männchen mit mindestens einem Weibchen hält kommt es zu kämpfen um das Weibchen, deshalb sollte man darauf achten nur Männchen, bzw. nur Weibchen zu halten, oder ein Männchen und mehrere/ein Weibchen, was aber unerwünschten Nachwuchs bringen könnte.
Wer sich trotz alle dem Meerschweinchen anschaffen möchte, sollte beachten, sich langsam mit den Nagern anzufreunden. Sie sofort aus dem Käfig zu nehmen verängstigt sie. Vor allem von oben, da sie glauben könnten, das es ein Raubvogel wäre.
Am besten ist es, sie jeden Tag ab und zu zu besuchen und ihnen ein kleines Leckerli hinzuhalten. Ihre Geräusche nachzuahmen steigert auch ihr Vertrauen. Nach einiger Zeit könnt ihr nun eine Käfigtür öffnen, wenn der Nager soweit ist, wird er freiwillig herauskommen.
Ein Fehler ist es außerdem, die Nagetiere mit Kaninchen in einen Käfig zu stecken und zu denken, das es ein Ersatz für ein anderes Meerschweinchen ist. Meerschweinchen sind Fluchttiere und setzen sich nur selten zur Wehr. Sie wissen, das Kaninchen ihnen überlegen sind und versuchen zu fliehen, was sie allerdings nicht schaffen werden. So müssen sie sich ihrem traurigen Schicksal überlassen.
Auch das Verhalten der zwei Tiere ist vollkommen anders. Während Kaninchen die Nähe anderer genießen, zum Beispiel durch das gegenseitige putzen, sind Meerschweinchen, auch wenn sie sich sehr mögen, lieber nicht so nah zueinander.
Quellen:
Text: http://meerschweinchen.nagetiere-online.de/ und größtenteils mein eigenes Wissen.
Bilder: http://pixabay.com frei verwendbare Bilder