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DämmerClan
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Was zum Teufel mache ich hier? Ich streune durch die Wildnis, in der Hoffnung, das es mich nicht findet. Also habe ich natürlich furchtbare Angst, und dieses Gefühl, ständig verfolgt zu werden. Ihr kennt das doch, oder? Vielleicht wenn ihr als Kind verstecken gespielt habt oder mal ein Buch mit einer Spannenden Verfolgungsjagd gelesen habt. Dunkelheit hat mich fest in ihrem Griff, ich laufe aber nicht blind, meine Augen haben sich ungewöhnlich schnell an die Dunkelheit gewöhnt. Ich höre einen Ast knacken und beschleunige meine Schritte, bis ich fast renne. Das Biest muss mir dicht auf den Fersen sein. Ich höre einen Sprung, dann landet etwas großes, schweres auf meinem Rücken. Ich weiß natürlich sofort, das ich keine Chance habe. Also ist die Geschichte, die ich euch erzähle, die Geschichte meines Todes.
Meine Geschichte beginnt ganz normal im Media Markt. Während meine und Jasmins Mutter nach einem Nintendo für Jasmins kleine Schwester Chantal suchten, waren wir damit beschäftigt, uns die neuesten Errungenschaften der Handytechnologie anzuschauen. „Boah, schau dir mal das hier an! Das hat sogar eine Sprachsteuerung! Das wäre doch was für dich, Anni! Wenn du es an singen würdest, dann würden bei dem glatt alle Schaltkreise durchbrennen.“, rief Jassi aufgeregt. Na gut, das war jetzt aber übertrieben. „So gut kann ich aber auch nicht singen.“,antwortete ich etwas verlegen. Ich muss zugeben, ein bisschen singen konnte ich schon. Zumindest behauptet das jeder. „Zeig mal.“ Jassi gab mir das Handy. Ich schaute es mir genau an und seufzte. Ein Handy war mein großer Traum, aber ich würde wohl nie eines bekommen, wenn ich es mir nicht selbst kaufen würde. Und genau deshalb war ich ja auch hierher mitgekommen. Aber die Handys hier waren alle so teuer... Ich müsste für jedes noch mindestens fünfzig bis hundert Euro sparen. Das wären weitere zwei Jahre, in denen ich mir nicht mal eine Packung Chips leisten konnte. Und das wäre mir entschieden zu lang. Also blieb mir nichts anderes übrig, als eines dieser alten Dinger zu kaufen, die nicht mal einen Touchscreen haben. Das war vielleicht bitter. Doch auf einmal rief Jassi: „ Wie hoch ist dein Budget gleich?“ Da ich mir nicht ganz sicher war, zählte ich mein Geld nochmal. „52,79 Euro hab ich.“, rief ich zurück. „Schnell, komm mal!“ , hörte ich Jasmin schreien. Ich beeilte mich, zu ihr zu kommen. „Schau dir das an. Tausende an Handys zu Sonderpreisen. Und das beste: Das hier.“ ,sie deutete auf ein Handy, das meinen Vorstellungen Genauestens entsprach. Es war nicht übertrieben groß,schwarz und das beste war, das es einen Touchscreen hatte. Ich nahm das Handy und schaute es mir genau an. „Das ist echt gut! Was kostet es denn?“ , fragte ich und Anspannung stieg in mir auf. „Rate mal.“, grinste Jassi. „ Komm, sag schon! Spann mich nicht so auf die Folter!“, drängte ich sie. „42,99 Euro!“, sagte Jassi. Ich schrie vor Glück fast. „Soll ich es ….“,weiter kam ich nicht, den eine Frau begann zu schreien. Darauf folgten viele weitere Schreie von Männern und Frauen. Alle strömten zum Ausgang, ließen alles stehen und liegen. Ich wurde von einem Strom aus rennenden Menschen mitgerissen. Ich blickte hinter mich. Das einzige ,was ich sah, war Rot - Orangefarbenes Licht. Erst jetzt verstand ich auch, was die Leute schrien: Feuer. Erst nach einigen Sekunden hatte ich mich wieder gefasst. Mir entfuhr ein lauter, schriller Schrei, dann rannte ich um mein Leben. Erst, als ich den Ausgang fast erreicht hatte, viel mir ein, das Jassi noch irgendwo sein musste, und schaute mich panisch um. Da ich sie nirgendwo sehen konnte, beschloss ich, erst mal draußen nach ihr zu suchen. Mit allen anderen rannte ich so schnell ich konnte, nach draußen. Ich kämpfte mit Panikattacken, die nicht mal nachließen, als ich bereits außerhalb des brennenden Gebäudes war. Ich schaute mich um, in der Hoffnung, das Jassi und meine Eltern schon irgendwo hier waren, aber ich konnte niemanden sehen. Da fiel mein Blick nach einer halben Weile auf Jassi, die sich mit Angst in den Augen umsah. Ich drückte mich durch die schreiende und weinende Menge bis zu ihr. „Meine kleine Schwester ist noch da drin!“ , schrie sie mich an. Die Verzweiflung in ihrer Stimme war nicht zu überhören. „Beruhige dich. Die Feuerwehr kommt gleich.“,sagte ich und versuchte dabei möglichst ruhig zu klingen, aber ich konnte vor Angst nicht mal wirklich meine Füße stillhalten. Von dem Ton in meiner Stimme ganz zu schweigen. „ Ich muss sie retten! Ohne sie kann ich nicht Leben.“,weinte Jassi. „Jassi, wenn du jetzt da rein gehst, dann verbrennst du. Du kannst sie nicht retten! Versteh das doch.“, versuchte ich sie bei mir zu halten, aber ich wusste, das es zwecklos war. „Ich kann nicht. Lebe wohl!“, sagte Jassi noch, dann rannte sie zum brennenden Laden zurück. „Jasmin!“, ich konnte es gar nicht fassen. Tränen rannen mir in Strömen die Wangen hinunter, als ich mich durch die Menge hindurch hinter ihr her drückte, aber ich konnte sie erst wieder sehen, als sie bereits von den Flammen verschluckt wurde.
Gast Gast
Thema: Re: Auferstanden Do 28 Feb 2013 - 16:05
Geile Geschichte, aber wie konntest du Jassi nur sterben lassen!!!! Aber setzt die Geschichte in einen Spoiler das geht so: [spoiler][/spoiler.] ohne den Punkt.
Nordstern ehemalige Anführerin
Anmeldedatum : 08.01.13 Alter : 24
Thema: Re: Auferstanden Di 19 März 2013 - 13:04
Und hier geht es weiter:
Spoiler:
Danach ging alles ganz schnell: Ich konnte ein Krachen hören, als ob ein Elefant auf dem noch unbeschädigten Dach herum trampeln würde, dann ein Gebrüll wie das eines Affen, nur lauter. Das nächste, was ich sah, war eine der seltsamsten und gefährlichsten Wesen, denen ich je begegnet war oder je begegnen werde. Mich packte die Panik noch stärker, und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich mich gefühlt habe, als ich in diese mordlustigen Augen blickte, die sich gemein und gefährlich umsahen. Man kann dieses Gefühl nicht einmal beschreiben, so sehr tat es weh. Also, man könnte meinen das es weh tut. Dieses braun behaarte Ding, das aussah wie ein zu groß geratener Affe, sah so furchterregend aus, das man sich eigentlich nur eines denken konnte: Das war es. Doch genau das tat ich seltsamerweise nicht, sondern ich rannte, als das Biest vom Dach des Media Marktes sprang, weg. Ich hörte hinter mir Geschrei, dann spürte ich, wie die Menge mich wie einen Fisch in der Strömung mitriss. Ich stolperte und fiel, wobei ich mir Dank meiner kurzen Hose auf dem alten, rauen Teer das ganze Knie und den Unterschenkel aufschürfte. Mein Ellenbogen blieb auch nicht unversehrt. Mein Herz schlug so schnell, das ich befürchtete, es würde bald wegen einigen Überarbeitungsschäden stehenbleiben. Ich konnte meinen ganzen Körper, jeden Muskel, jede Sehne,spüren, jedes noch so kleine Organ arbeitete mehr als nur auf Hochtouren, allen voran meine Adrenalindrüse. Meine Wunde pochte, aber ich konnte das nicht mal richtig wahrnehmen. Ich stand auf, fiel aber gleich wieder hin, da die Erde von einem starken Beben erschüttert wurde, das man genauso gut überall hören konnte. Es war so laut, dass ich nicht mal mit einem überstarken Mikrofon dieses Geräusch nachmachen konnte. Ich hörte ein schmerzhaftes knacken, und als ich hinter mich schaute, sah ich wie ein Teil des Asphalts Risse bekam und auseinander splitterte. Der „Affe“ war auf dem Asphalt aufgekommen und schrie wütend, dann packte er ein kleines Mädchen, das seine Mutter verloren hatte und schmetterte es gegen ein Auto, wo es sofort starb. Ich stand zum zweiten mal auf und rannte, so schnell es mein verletztes Bein erlaubte. Immer wieder konnte ich den Schrei eines Menschen hören, der dann mit einem jähen Knacken oder knallen endete. Was hinter mir geschah, konnte ich nur aus den schrecklichen Geräuschen hinter mir folgern. Eine Träne rann über mein Gesicht, aber ich konnte nicht sagen, warum. Vielleicht wegen Jasmin, die ich nie wiedersehen würde, oder wegen dem kleinen Mädchen, bei dem ich hatte zusehen müssen, wie es starb. Oder wegen allem. Ich wusste es nicht. Da wieder ein bumsen, knallen und knacken, ein Beben und ich fiel, dann spürte ich den harten Schlag eines Schuhs auf meinem Kopf. Ein leichtes Gefühl der Benommenheit machte sich in meinem Kopf breit und hinderte mich daran, an etwas zu denken oder mich aufzuraffen und weiterzulaufen oder sogar den Schmerz zu spüren, aber da traf mich auch schon der nächste Fuß hart an der Schläfe.vor meine Augen breitete sich schwärze aus wie zähes Öl, das einem das Gesicht hinunterrint.
Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, seitdem ich ohnmächtig geworden war. Jedenfalls wachte ich kopfüber von der Decke hängend wieder auf. Mir war kalt und ich war müde, doch in dieser Position zu schlafen war unmöglich. Abgesehen davon, dass ich höllische Angst hatte. Die Zeit kroch wie eine Schnecke davon. Das Blut schoss mir in den Kopf und verursachte, dass ich Kopfschmerzen bekam. Meine Blutadern im Kopf schienen zu platzen. Da diese Lage mit der Zeit immer schmerzhafter und unangenehmer wurde, überwand ich meine Müdigkeit und versuchte, mit den Händen die Fesseln zu lösen, mit denen ich an einem Metallring an der Decke festgezurrt war. Als ich den Knoten fast gelöst hatte, hörte ich stampfende Schritte. Schnell tat ich so, als würde ich noch Ohnmächtig sein. Die Schritte stoppten. „Ich weiß, das du wach bist.“, hörte ich eine überhebliche, dumpfe Stimme sagen. Ich reagierte nicht und tat weiter so, als wäre ich noch nicht wach. Ich wollte dem Typ ja nicht zeigen, das ich kooperierte. „Weißt du, wenn du wach wärst, hätte ich dich vielleicht da runter gelassen, aber wenn du noch nicht wach bist...“ Ich konnte hören, wie der Typ sich umdrehte, um zu gehen. Schnell öffnete ich die Augen. „Nein, Nein, Nein! Ich bin wach! Lassen Sie mich hier runter!“, rief ich schnell. Diese verdammte Position war mittlerweile so unangenehm geworden, das nicht mal der Härteste sie länger aushalten konnte. Mein Kopf tat weh, als würde er gleich explodieren. Meine Füße fühlten sich an, als würden sie jede Sekunde, in der ich hier hing, ein wenig länger werden und meine Arme konnte ich nicht mehr spüren, da sie eingeschlafen waren, mir ging es richtig dreckig. „So? Da bin ich aber froh.“,sagte der Typ, wobei er mich über die Schulter ansah. Dieser Mann war groß, schlank und komplett in schwarz gekleidet. An der Hüfte war ein schwarzer Ledergürtel mit einer goldenen Schnalle, auf welcher ein seltsam verschnörkeltes Muster abgebildet war, befestigt. Als der Mann den Langen, schwarzen Umhang, der mit goldenen Fäden durchwirkt war, mit einem Ruck hinter sich warf, konnte ich die Scheide eines langen Dolches sehen, auf welcher ein rot glitzernder Rubin eingesetzt war. In diesem Moment hat die Panik so mit mir gespielt, das ich weitere Einzelheiten nicht wahrgenommen habe. Er schnippte mit den Fingern. Der Knoten am Metallring löste sich und ich landete unsanft auf dem Hinterkopf. Dieser Schlag raubte mir für einen kurzen Moment die Sinne, aber ich fing mich schnell wieder. Ab diesem Moment wusste ich ganz sicher,dass er es nicht gut mit mir meinte. Wie ich so vor Schmerz ganz gelähmt auf dem Boden lag, fiel mir auf, dass der Knoten um meine Beine noch fest war und das andere Ende des Seils noch im Ring fest geknotet war. Mist. Der Mann musste irgendwelche übersinnlichen Kräfte haben. „Was wollen Sie von mir?“, fragte ich zögerlich. „Warum fragst du? Du weißt es doch... Oder etwa nicht?“, fragte er. „Wer sind Sie? Wo bin ich?“, sprudelte es aus mir heraus. Ich hatte von nichts eine Ahnung und der behauptete auch noch, ich wüsste, was er wolle. Ich meine-woher kennt der mich? „Wer ich bin, fragst du? Wer ich bin?“, während er redete, wurde seine Stimme immer ärgerlicher. „Ich bin der Herr der Toten. Man nennt mich auch Damron, den Herrn des Schreckens. Wo du bist, ist geheim.“, er hatte sich wieder beruhigt. Beinahe wäre mir ein „Klar, und ich bin der Weihnachtsmann“ herausgerutscht, aber ich konnte mich gerade noch beherrschen. „Was wollen Sie von mir?“, war meine nächste Frage. Damron stöhnte auf. „Nichtmal das weißt du noch. Was weißt du überhaupt noch? Einst warst du edel und stark, aber ich habe dich beobachtet. Seit du in diesem menschlichen Körper wiedergeboren wurdest, bist du schwach. Nichtmal ein kleines Feuer kannst du noch zaubern! Du bist nichts mehr weiter wert als ein Mensch, Derideas. Ein kleiner, schwacher Mensch.“ Wie redet der über Menschen? Ich konnte es nicht glauben. Entrüstet sagte ich: „Wir sind nicht nur Menschen. Ich wurde nicht wiedergeboren. Ich bin nicht diese Derideas, für die Sie mich halten. Ich habe nicht mal den Hauch einer Ahnung, von was Sie die ganze Zeit reden. Es wäre nicht schlecht, wenn sie sich mal erklären. Ich bin es einfach Leid...“ Upps. Schlecht. Ganz schlecht. Mir fiel erst auf, das ich einen riesigen Fehler gemacht hatte (und dann auch noch in diesem Ton), als ich schon fast alles gesagt hatte, was es zu sagen gab. „Na gut. Dann eben auf die harte Tour.“, sagte Damron und ging. Kurz nachdem er sich umgedreht hatte, schnipste er mit dem Finger. Darauf zog das Seil an meinen Füßen und ich hing ruckartig wieder an der Decke.
Ich hpffe das es euch gefällt, bitte antwortet mir mal!!!!!! :)
Sonnenmond ehemaliger Oberster Heiler
Anmeldedatum : 17.01.12 Alter : 24
Thema: Re: Auferstanden Do 25 Apr 2013 - 16:24
HUI erstens RESPEKT du schreibst wirklich gut. Zweitens Du musst unbedingt weiter schreiben biiittteee!!!!!
Feuersturm ehemaliger Mentor
Anmeldedatum : 13.01.13 Alter : 23
Thema: Re: Auferstanden Do 25 Apr 2013 - 17:00
Du schreibst echt gut. Ich schreib ja manchmal auch Geschichten, aber so gut wie deine sind die noch lange nicht.:shock: :D
Nordstern ehemalige Anführerin
Anmeldedatum : 08.01.13 Alter : 24
Thema: Re: Auferstanden Do 25 Apr 2013 - 17:26
Man man man das überascht mich jetzt scht, das da noch jemand antwortet... Danke dafür.... :D Ich werd bei Gelegenheit weitermachen, aber momentan habe ich nicht die Zeit dafür...
Gast Gast
Thema: Re: Auferstanden Do 25 Apr 2013 - 21:14
Schade du bist so gut bitteee. Ich glaube du könntest mal wirklich ein sehr guee Autor werde
Nordstern ehemalige Anführerin
Anmeldedatum : 08.01.13 Alter : 24
Thema: Re: Auferstanden Di 25 Jun 2013 - 11:15
Spoiler:
Als Damron weg war, versuchte ich, an den Knoten zu kommen, der an dem Metallring befestigt war. Ich fummelte so lange daran herum, bis der Knoten sich beinahe gelöst hatte. Dann steckte ich meine Finger zwischen die Knoten, da es zwei waren, aber dummerweise zogen sich diese in dem Moment fest. Ich schrie auf und versuchte, meine Finger wieder aus der Schlinge zu ziehen, was aber vergeblich war. Die steckten fest wie mit Sekundenkleber festgeklebt. Und jetzt musste ich Wohl oder Übel auch noch in dieser Position bleiben, und das womöglich noch mehrere Tage. Ich dachte ich würde es aushalten, aber nach einer Weile tat mir wirklich jeder Knochen weh. Ich hatte mir geschworen, nicht um Hilfe zu rufen, aber genau das tat ich. Außerdem hatte ich Hunger und Durst. Nach mindestens einer Stunde gab ich schließlich auf. „Hilfe! Ich stecke fest! Hilfe!“, keine Antwort. „Hilfe...“, flüsterte ich. Mir wurde klar, das es niemanden interessierte, das ich um Hilfe rief. In dem Moment krachte eine Türe auf. Ich konnte Schritte schnell näherkommen hören, bis ich Damron sah, wie er um die Ecke kam. Als er mich sah, musste er böse grinsen. „Du willst also ausbrechen? Wenn du dich benimmst, dann lasse ich dich vielleicht runter.“, dann schnippte er mit den Fingern. Der Knoten lockerte sich kurz, dann zog ich meine Finger aus der Klemme. Trotz der Abscheu gegenüber Damron verspürte ich ein bisschen Dankbarkeit.Warum, wusste ich selbst nicht. Vielleicht war er mir doch ein bisschen ans Herz gewachsen. Und ich bin ein Huhn. Damron wollte sich umdrehen, als ich fragte: „Könnte ich vielleicht einen Schluck Wasser haben?“ Er antwortete, indem er sich umdrehte und mir mit viel Schwung in den Magen schlug. Ich krümmte mich vor Schmerz. Der Schlag hatte mir alle Luft aus der Lunge gepresst. Ich hustete und konnte den leicht metallischen Geschmack von Blut auf meiner Zunge spüren. Ich spukte auf den Boden. Tatsächlich, meine Spucke war rot. Rot wie ein Rubin. „Das Fräulein stellt also Forderungen, So so. Hier bestimme und entscheide ich, hörst du, ich, wann jemand etwas bekommt. Merk dir das.“ Vor Schmerz stumm nickte ich. Wut kochte in mir auf. Ich wusste, das ich es ihm nicht zeigen durfte, sonst würde er mich irgendwie bestrafen. Weiß Gott, welche Kräfte er noch hatte. Was ich mich aber am meisten fragte, war, wie ich hier raus kommen konnte. Ich hatte wohl nicht den Hauch einer Chance. Damron verschwand. Ich hatte mir die Tränen bis jetzt zurückhalten können. Jetzt rollte mir eine über die Wange. Als sie von meinem Gesicht fiel, konnte ich in ihr etwas sehen. Die Träne fiel auf einmal viel langsamer, dann sah es aus als würde sie schweben und schließlich blieb sie in der Luft stehen. Erstaunt sah ich der Träne dabei zu. Ein Sonnenstrahl fiel durch das einzige, winzige Fenster in der Decke und traf auf die Träne. Das Licht der Sonne wurde in alle Farben des Regenbogens gebrochen und wurde immer heller, bis der Raum von grellem, bunten Licht durchflutet war. Ich musste die Augen schließen und meine Hände vors Gesicht halten, sonst wäre ich vom Licht so stark geblendet worden, das ich jetzt blind wäre. Hinter den geschlossenen Augen konnte ich immer noch das Licht sehen. Erst nach etwa einer halben Minute flaute das Licht langsam ab. Ich öffnete vorsichtig die Augen. Ob das alles wohl nur ein fauler Trick von Damron gewesen war? Ich änderte meine Meinung schnell. Erinnerungen flossen über mich wie ein Schwall kalten Wassers und verwirrten mich für einen Moment, dann wusste ich auf einmal Dinge, von denen ich davor nicht den Hauch einer Ahnung gehabt hatte. Mir fielen auch Dinge wieder ein, nach denen mich Damron gefragt hatte. Er hatte von einer Derideas gesprochen und jetzt fiel mir auch wieder ein, wer das war: Ich. Ich war Derideas und meine Geschichte war einfach unglaublich. Es war, als ob sich mein Leben in der in der Luft schwebenden Träne widerspiegeln: Es begann vor langer Zeit bei den alten Römern. Dort war ein schlimmer Vulkanausbruch, der nicht enden wollte. Tage, Wochen, Monate gingen ins Land und der Vulkan spuckte und spuckte. Das Land litt darunter und niemand wusste Rat, bis ich auftauchte. Ich war aus einem anderen Land eingereist, um meine Familie zu besuchen. Als ich von dem Unheil erfuhr, war ich entsetzt. Ich vergaß meine Pläne und suchte überall nach einer Lösung, die ich in der nächsten Woche fand: Einen riesigen Felsbrocken, der den Schlund des Vulkans verschließen konnte. Ich hatte die Kraft, den Felsen zu tragen, aber woher, wusste ich auch nicht. Ich schleppte den Fels auf den Vulkan, was mir fast mehrmals misslungen war, da ich von Stein zu Stein über sengende Lava springen musste und beinahe hineingefallen wäre, aber ich schaffte es schließlich doch und das Land war gerettet. Ich hatte auf dem Hinweg aber soviel Kraft verbraucht, dass ich mich jetzt ermüdet hinlegte und einschlief. Ich wachte nie mehr auf. Mein erstes Leben war beendet. Die Menschen fanden meinen Körper und verehrten mich als die Göttin des Mutes und der Opfer. Mein zweites Leben spielte im Mittelalter. Das Land wurde von einem König regiert, der die Reichen bevorzugte und die Armen unterdrückte. Es gab keine Chance für die Armen, wenn sie von einem Reichen etwas zu Essen oder zu trinken wollten. Sie waren der Abschaum der Welt. Ich war eine Reisende und verdiente mir mein Geld mit klauen und jagen. Was hätte ich sonst tun sollen? Ich kam in das Land und sah, wie die Armen dort lebten. Ich erfuhr, dass der König daran schuld war und beschloss, in zu töten. Ich schlich mich Nachts heimlich in das Schloss. Unter meinem schwarzen Umhang trug ich ein Schwert und für den Notfall einen Dolch. Ich suchte das Zimmer des Königs und erstach ihn. Dann sprang ich von einer Mauer, von wo aus ich eigentlich auf einem Dach landen wollte, aber das zerbrach unter meinen Füßen und ich stürzte in einen Pferdestall. Zum Glück landete ich nicht in einer der Boxen, den die waren von außen verschlossen. Ich wusste, das ich zu laut gewesen war und mich bald einige Soldaten des Königs verfolgen würden, deswegen brach ich mit meinem Dolch ein Schloss auf und schwang mich auf den Rücken des Rappen, der dahinter stand. Ich galoppierte davon, aber als ich den Wald erreicht hatte, scheute das Pferd und warf mich ab. Ich brach mir beim Sturz das Genick und war sofort tot. Und damit erstarb auch mein zweites Leben. Dieses Mal fand ein Bauer, der mir heimlich überall hin gefolgt war, meinen Körper und erzählte überall herum, dass ich den König getötet hatte. Die Menschen sahen mich von dort an als ein besonderes Beispiel der Kraft und der Treue gegenüber anderen. Und nun war ich hier, hing kopfüber von der Decke mit der Erkenntnis, das meine Heldentaten bisher immer für mich tödlich geendet haben, und ich wusste nicht, ob ich dieses Leben noch lange führen würde. Die Träne begann, schwarz zu werden. Dann fiel sie langsam wieder weiter und wurde dabei immer schneller, bis sie auf den Boden fiel und wie Glas in tausende durchsichtige Stücke zerbrach. Sie hinterließ keine Spur auf dem harten, kalten Betonboden. Mir fiel erst jetzt auf, wie schön solche natürlichen Dinge sein konnten. Vielleicht fiel es mir auf, da ich dachte, ich würde bald sterben. Vielleicht aber auch, weil ich mich das erste mal in einer solchen Situation befand und ich entweder verrückt wurde oder mit dem ganzen einfach nicht klarkam. Wie ich da so hing und um mich herum rein gar nichts passierte, überlegte ich, wie es meiner Familie wohl ergangen war. Wahrscheinlich waren sie in dem Glauben, das ich tot oder zumindest fast tot war. Ich überlegte und kam zu dem Schluss, dass ich glücklich sein konnte, wenn ich sie überhaupt jemals wieder zu Gesicht bekommen würde. Ich wusste ja nicht mal, ob sie noch lebten. Ich hatte viel Zeit zum nachdenken. Mein Körper gewöhnte sich allmählich an diese unnatürliche Lage und mein Blutkreislauf stellte sich auch langsam darauf ein. Mit der Zeit wurde ich müde und schaffte es sogar, einzuschlafen.
Gast Gast
Thema: Re: Auferstanden Mi 7 Aug 2013 - 16:24
Ahhh! JEtzt bist du schon so weit. Schreib weiter! biteeeeeeeeeee!
Nordstern ehemalige Anführerin
Anmeldedatum : 08.01.13 Alter : 24
Thema: Re: Auferstanden Mi 7 Aug 2013 - 17:37
Hier die Fortsetzung::
Ich wachte schlagartig auf, als ich eine Türe laut ins Schloss fallen hörte. Sofort war ich hellwach. Ich hatte im Schlaf eine Art Vision gehabt, in der sich meine Feindschaft mit Damron erklärt hatte. Ich war im Besitz einer Art Kraft, die mich immer, wenn ich starb, in einem anderen Körper wieder erweckt. Und das blöde war, dass man mir diese Kraft klauen konnte – wenn man nur wusste wie. Damron stellte in allen meinen Leben den Teufel dar, er hatte mir in meinem ersten Leben die Kraft geraubt und in meinem zweiten hatte er das Pferd erschreckt – nur, um meine Lebenszeit zu bekommen. Er wollte seine noch auf etwa zweitausend Jahre begrenzte Lebenszeit auf die Ewigkeit verlängern. Ich schluckte. Das hieß, dass er mich bald wieder töten würde. Ich musste bei der ersten Gelegenheit fliehen. Da stand er vor mir: Damron, diesmal aber mit roter anstatt schwarzer Kleidung. Sein Mund war zu einem hässlichen Grinsen verzogen, als würde ein freudiges Ereignis für ihn bevorstehen. Er schnippte mit den Fingern, ich machte mich auf eine harte Landung bereit aber seltsamerweise landete ich sanft. Die Fesseln um meine Füße lösten sich. Ich setzte mich auf. Angst baute sich in mir auf wie eine Wolke, die immer größer wird. Was hatte er mit mir vor? „Komm mit. Los, aufstehen.“, sagte er mit einem extrem fiesen Tonfall zu mir. Nein, er hatte es nahezu sanft gesagt. Das stimmt. Ich verarsche euch nicht! Er sagte es ganz sanft. Als täte es ihm Leid, dass er mich ewig da hatte hängen lassen. Ich konnte es nicht fassen. „Na Los.“, sagte er, jetzt schon ein bisschen fieser als davor. Ich stand schnell auf. Er führte mich in eine Kammer, in deren Mitte eine Art Altar aufgebaut war, an dem Ketten hinunter hingen. Der Raum war wunderschön mit Mosaik geschmückt, mit blauen und grünen Steinen, die einem das Gefühl gaben, unter Wasser zu sein. Sogar die Fackeln waren mit einem Zauber belegt, die ihr Licht blau scheinen ließen. Ich schaute mich genauer um. Ich konnte eine Gittertüre sehen, welche ziemlich alt und rostig aussah. Genau dorthin führte mich Damron. Er öffnete die Tür und stieß mich in den kleinen, fensterlosen Raum, der dahinter war. Dann schloss er die Türe hinter mir so schnell, dass ich keine Chance hatte, überhaupt nur daran zu denken zu fliehen. Ehe ich mich wieder aufgerichtet hatte, hörte ich Schlüssel klirren und sich im Schloss umdrehen. Dieser Schuft hatte mich reingelegt. Dachte ich. Denn als ich mich genauer umsah, sah ich, dass der Raum, in dem ich saß, keineswegs ungemütlich oder dreckig war, sondern ganz im Gegenteil: Ein Bett stand dort, ein Schrank und auf dem Boden lag sogar ein Teppich, der mit Purpurrot und Gold verziert war. Sogar eine Tapete, die zwar bloß weiß war, aber dennoch sauber, zierte die Wand. Damron stand immer noch vor der Türe, aber er drehte sich um und ging. Ich konnte es gar nicht fassen. Warum passierte so was immer nur mir?
Gast Gast
Thema: Re: Auferstanden Mo 26 Aug 2013 - 18:23
Tooll mach weiter bitte Du hast nen echtzen schönen Schreibstil! :)
Narbenblatt ehemaliger Oberster Heiler
Anmeldedatum : 28.06.13 Alter : 107
Thema: Re: Auferstanden Do 29 Aug 2013 - 16:51
IIIIIIIIIIICCCCCCCHHHH love es!!! Du musst weiterschreiben einfach nur weiterschreiben!!!!!
Darf i a autogramm *zettel geb*
Nordstern ehemalige Anführerin
Anmeldedatum : 08.01.13 Alter : 24
Thema: Re: Auferstanden So 1 Sep 2013 - 21:02
Öh.... Das hätte ich echt nicht erwartet..... So gut bin ich auc wieder nicht. Aber wenn ich den USB-Stick finde, auf dem ich die Geschichte habe, dann werde ich den Nächsten Teil reinkopieren. Keine Sorge, ich habe eine Kopie aber die liest gerade Schattenpfote. Und die kann noch ne Weile brauchen. Und Narbi: Ja klar, ich schick dir eins per PN ;)
So, nach erfolgreichem editieren hier der Nächste Abschnitt:
Viel Spaß beim Lesen^^:
Während ich so auf dem Bett lag und vor mich hin grübelte, krabbelte auf einmal eine kleine Echse aus dem Schrank. Sie kroch eine Weile im Zimmer herum, aber als ich sie endlich bemerkte, verschwand sie unter dem Teppich. Für kurze Zeit konnte ich noch eine Beule sehen, an der Stelle wo sie saß, aber auf einmal verschwand die Beule. Das konnte doch nicht sein! Ich stand auf und hob den Teppich hoch, schaute darunter. Was ich dann sah, war so unglaublich, dass ich vor Freude beinahe keine Luft mehr bekam: im Boden war ein Loch, gerade so groß, das ich bequem hineingehen konnte. An der frischen Luft, die mir entgegenschlug, konnte ich erkennen, dass das Loch ins freie führte. Ich atmete die Waldluft ein. Sie roch nach feuchter Erde, faulenden Blättern und Wasser. Sie roch nach Freiheit. Ich konnte mich nicht erinnern, jemals etwas so gutes gerochen zu haben, obwohl ich schon oft im Wald gewesen war. Niemals hatte die Luft so gut gerochen. Nur einfach nach Luft. Nach nichts anderem. Bevor ich in das Loch hineintrat, schaute ich mich um. Niemand war zu sehen, also rannte ich in das Loch. Ich konnte bis zum Ende des schmalen Ganges kein Licht sehen. In diesem Gang war es feucht und ich stieß mir den Kopf mindestens ein Dutzend Mal an. Nach einer Weile konnte ich einen schwachen Lichtfleck sehen und der Geruch wurde immer stärker, ich konnte viele laute Geräusche hören, und als ich den Ausgang erreicht hatte, war das erste, das ich zu meinem Bedauern feststellte, dass es Nacht war. Dunkelheit würgte mich wie ein Seil, das sich unbarmherzig um meinen Hals wickelte. Ich kam erst wieder zu Atem, als ich mich erinnerte, dass Dunkelheit keinerlei Gefahr darstellte, vor allem nicht für mich. In ein paar hundert Jahren würde ich sowieso ein neues Leben beginnen. Also machte es mir nicht viel aus, zu sterben. Höchstens meiner Familie. Und wegen der würde ich nicht sterben. Nur wegen der würde ich überleben. Also rannte ich los, hinaus in den Wald. In die Wildnis. Und nach einer Weile frage ich mich, wo ich bin.
Sonnenmond ehemaliger Oberster Heiler
Anmeldedatum : 17.01.12 Alter : 24
Thema: Re: Auferstanden Do 17 Okt 2013 - 20:41
Cool. Schreib unbedingt weiter Bitte!!
Nordstern ehemalige Anführerin
Anmeldedatum : 08.01.13 Alter : 24
Thema: Re: Auferstanden Fr 18 Okt 2013 - 19:51
Nächstes Kapitel::
Als ich aufwachte, war es schon fast wieder dunkel. Ich fror, und Hunger hatte ich auch. Und Durst. Meine Kehle fühlte sich an, als hätte ich einen Haufen Mehl geschluckt. Ich konnte meinen Magen knurren hören. Ich wusste, wenn ich nicht bald etwas zu essen und zu trinken auftreiben konnte, würde ich sterben. So langsam bereute ich es, abgehauen zu sein. Dort hätte ich sicher etwas zu essen bekommen. Ich spielte mit der Überlegung, ob ich zurück sollte, denn zuletzt war Damron ja nett zu mir gewesen. Ich stellte aber schnell fest, dass ich nicht mehr wusste, in welche Richtung ich gehen musste. Aber zurückzugehen kam für mich sowieso nicht in Frage. Also ging ich weiter. Irgendwann stieß ich auf einen kleinen Bach, erschöpft ließ ich mich in die feuchte Erde fallen und trank gierig das Wasser, ohne auch nur daran zu denken, dass es dreckig sein könnte. Nachdem ich getrunken hatte, machte ich mich daran, etwas zu essen zu besorgen. Das erinnerte mich irgendwie an „Die Tribute von Panem“, also versuchte ich, alles so zu machen wie es die Hauptperson, Katniss, machen würde. Als erstes hat sie Wasser gesucht, das hatte ich bereits. Danach hat sie Fallen aufgestellt, aber ich hatte keine Ahnung, wie man das macht. Jagen konnte ich auch nicht, und ich hatte auch keine Hilfsmittel dabei, eine Flasche oder ein Seil zum Beispiel. Und somit konnte ich mir auch kein Wasser mitnehmen. Ich musste mich also darauf verlassen, dass ich auf einen weiteren Bach treffen würde. Da hatte ich die Lösung: Da ich sowieso nicht wusste, wo ich war geschweige denn wo ich hin musste, würde ich einfach dem Bach folgen. Ich ging also weiter, der Bach wurde breiter, bis er schon fast ein Fluss war. Irgendwann mündete der Fluss in einen See, und auf einmal wusste ich wieder, wo ich war: Das war der See, in dem ich immer mit meinem Vater schwimmen war, bevor er bei einem Autounfall gestorben war. Ich rannte in die Richtung, von der ich wusste, dass dort mein Haus stand. Ich konnte bald nicht mehr, aber ich musste weiter. Ein Knacken, ich beschleunige meine Schritte, ich wollte nicht so kurz vor dem Ziel scheitern, Dann hörte ich, wie jemand, oder besser gesagt etwas, hinter mir brüllte. Ich rannte noch schneller, Panik und Todesangst packten mich jetzt. Da wurde mir klar: Wenn ich jetzt weiter rennen würde, würde das Biest mein Haus finden, vielleicht würde Damron meine Familie als Druckmittel benutzen, dass ich mich selber ausliefern musste, es war also besser, wenn ich in eine andere Richtung rennen würde. Damron würde mich so oder so früher oder später in die Finger kriegen, da wollte ich lieber meine Familie aus dem Spiel lassen. Ich drehte nach links ab, dann hörte ich nach einer Weile nichts mehr, trotzdem rannte ich weiter. Als ich anhielt, war ich so kaputt, dass ich mich hinlegte und sofort einschlief, ohne die Hoffnung, überhaupt wieder aufzuwachen.
Und ich wachte wieder auf, eine harte Wurzel in meinem Rücken und mit Kopfschmerzen, wahrscheinlich vor Durst. Der dritte Tag in der Wildnis hatte bereits begonnen. Ich hatte mir das alles nicht so schlimm vorgestellt, hatte gedacht, ich würde klar kommen. Wie ich mich doch getäuscht hatte. Ich schloss meine Augen, wollte den Schmerz ausblenden, wollte einfach nicht mehr. Ich spürte warmen Wind, der in mein Gesicht wehte, und öffnete die Augen. Zwei schwarze, glänzende Punkte konnte ich als erstes sehen, dann realisierte ich, dass es sich bei den Punkten um Augen handelte. Aber nicht um die des Monsters, sondern um die eines Menschen. Ich schrie auf, schlug um mich, aber der andere war schnell und hielt mich mit unglaublicher Kraft fest. Ich konnte mich nicht von der Stelle rühren. „Lass mich los!“, schrie ich laut. Der andere schaute mich nur ausdruckslos an. „Erst wenn du mir vertraust.“, sagte er komplett ruhig. „Ich? Dir vertrauen? Was willst du noch von mir? Dass ich dir meine komplette Lebensgeschichte erzähle? Oder dass ich dir meine Telefonnummer gebe, damit du mich immer anrufen kannst, wenn du willst? Das ich nicht lache.“, rief ich wütend. „Was zum Teufel ist ein Telefon?“, fragte der andere mit einem leicht erstaunten Ton. „Du weißt nicht, was ein Telefon ist?“, fragte ich ziemlich verdutzt. „Oh mein Gott. Du bist einer der Ladaren, einer der Waldbewohner! Du weißt natürlich nicht, was ein Telefon ist.“, rief ich nun aus. Die Ladaren sind ein kleines Volk, das bei uns im Wald wohnt. Man bekommt sie nie zu Gesicht, aber wenn man im Wald spazieren geht, dann fühlt man sich ziemlich beobachtet. Einige haben sogar behauptet, einmal das Gesicht eines Ladaren in den Bäumen gesehen zu haben. Bisher habe ich nie an so was geglaubt, aber jetzt, da ich den anderen vor mir sah... Ich hatte doch keine Ahnung gehabt. „Bin ich das?“, fragte mich der andere. Ich hatte mittlerweile aufgehört zu zappeln und mich zu wehren. Nun starrte ich ihn fasziniert an. „Es gibt euch also wirklich.“, flüsterte ich. Der andere ließ nun von mir ab. Ich stand langsam auf, wobei ich ihm immer fasziniert in die Augen blickte. Grün. Tief. Undurchdringlich. Stark...Man könnte darin versinken. Und ich war so in meine Gedanken versunken, dass ich nicht gemerkt hatte, wie er sich von mir abwandte und ein Seil herauszog. Ein Seil aus Pflanzen, das sah man an seiner Farbe. Ein frisches Grün, auch seine Kleidung bestand komplett aus Blättern, aus verschiedenen Farnen und wurde hin und wieder von einem Stück Fell durchzogen. Um den Hals trug er eine Kette, die mit einem geschnitzten Wolf und verschiedenen Tierzähnen geschmückt war. Ich spürte wie der andere mir vorsichtig die Hände auf den Rücken holte, dann wie er einen Strick um meine Handgelenke legen wollte. Ich erschrak, als ich seine Absicht bemerkte und schlug mit aller Kraft in sein Gesicht. Dann rannte ich los. Weg von ihm, der, der mich gefangen nehmen wollte. Hinter mir hörte ich seine Schritte, auf einmal wurde es still und ein stechender Schmerz war auf einmal in meinem Bein. Ich stolperte und schrie, ich konnte nicht mehr, die Schmerzen waren nicht auszuhalten. Ich wagte einen kurzen Blick auf mein Bein. Ein Messer steckte darin, das des anderen. Ich zog am Griff, hörte die Schreie vieler Männer, sie riefen mir zu ich solle das Messer stecken lassen, doch da war es zu spät. Ich hatte das vor Blut tropfende Ding in den Händen, und auf einmal war der Schmerz noch stärker als davor, Ich warf noch einen letzten Blick auf mein Bein, aus der Wunde quoll nun unaufhaltsam Blut in rauen Mengen. Ich schloss die Augen und schaute weg. Ich konnte kein Blut sehen. In kleinen Mengen, ja. Aber so... Ich übergab mich und verlor danach das Bewusstsein.
Viel Spaß beim lesen, und damit ich es nicht wieder vergesse: Fortsetzung folgt nach dem Nächsten Beitrag...
Gast Gast
Thema: Re: Auferstanden Sa 19 Okt 2013 - 9:12
Hey! Ich bin schon voll weit ich kriegs dieses Wochenende noch fertig^^ Da ich eh fast alles weiß kann ich nur sagen: die Geschichte ist klasse ;) Gulpp! ♡
Nordstern ehemalige Anführerin
Anmeldedatum : 08.01.13 Alter : 24
Thema: Re: Auferstanden Sa 19 Okt 2013 - 15:04
Danke für die Antwort, Schattiii Cool das dus endlich fertig hast... Sieben seiten sind schon dazugekommen, seit ich es dir gegeben habe ;) Und hier geht es weiter:
Kapitel wasweißichwieviel::
Als ich dieses Mal wieder zu mir kam, konnte ich mich nicht bewegen. Ich konnte nichts sehen. Ich konnte nur hören und den dumpfen Schmerz in meinem Bein spüren. Ich war schwach und hatte Durst, mir war schlecht. Ich musste schon lange hier liegen, vielleicht schon mehrere Stunden. Von draußen hörte ich Rufe in einer fremden Sprache, die ich nicht verstand. Wahrscheinlich würden sie mich noch mehr quälen wie Damron es tat. Wieder diese Gefangenschaft. Warum passierte das immer mir? Schon in der ersten Klasse hatten sich alle um mich gestritten. Ich hatte dort schon immer die Einsamkeit gesucht, doch immer war mir Jasmin gefolgt. Schließlich hatte ich sie so ins Herz geschlossen, dass ich in den Pausen und in meiner Freizeit möglichst viel Zeit mit ihr verbrachte, um mit ihr zu reden. Sie war die einzige, mit der ich mich so richtig verstanden hatte. Nun war sie weg, und ich hatte mir noch nicht mal die Zeit genommen, sie richtig zu betrauern. Wie gemein ich doch eigentlich war, meine beste Freundin war tot und mir war es so gut wie egal. Wut stieg in mir auf. Ich machte mir extreme Vorwürfe wegen ihr. Hätte ich sie nicht in den Media Markt mitgenommen, wäre sie jetzt noch am Leben. Aber dann fiel mir ein, dass sie dann nicht in Sicherheit wäre. Vielleicht war der Tod, den sie gehabt hatte, angenehmer als der, der ihr sonst bevorstehen würde. Meine Familie war wahrscheinlich auch nicht mehr am Leben, sie waren vielleicht alle im Feuer umgekommen. Aber genau ihretwegen würde ich nicht aufhören zu kämpfen. Wegen ihnen würde ich überleben und nach Hause gehen, so hätte meine Mutter es gewollt. Und meine Schwester. Das machte mir Mut und ich konnte dem mir bevorstehenden besser entgegen schauen. In diesem Moment konnte ich Schritte hören, die sich mir näherten. Ein paar Blätter raschelten, dann spürte ich den warmen Atem von jemandem an meinem Hals. Ich wollte mich wehren, aber von Durst geschwächt hätte ich sowieso keine Chance gehabt. Der jemand löste die Augenbinde, nun konnte ich sehen, dass ich mich in einer kleinen Hütte aus Blättern und Ästen befand, deren glaslose Fenster mit Holzgittern versperrt waren. Man hatte mich mit Lederriemen gefesselt auf einer geflochtenen Matte hingelegt, so hatte ich keine Chance zu fliehen, da die Ladaren das Schloss noch nicht erfunden hatten. „Wie heißt du?“, fragte der Ladar etwas schroff. Ich erkannte sofort, dass es der war, der mich gefunden hatte. Ich wollte antworten, aber als ich meine Lippen bewegte, sprangen sie noch weiter auf als sie ohnehin schon waren. Ich röchelte etwas, dass ich selbst nicht verstand. „Ich habe dich etwas gefragt. Antworte gefälligst.“, sagte der Ladar. Ich wusste nicht was ich tun sollte, entweder machte ich meine Lippen kaputt oder ich würde hier elendiglich sterben. Mir war mein Leben sehr wichtig, deshalb versuchte ich ihm so gut es ging zu antworten. Ich öffnete den Mund, wobei der Schmerz meine Lippen durchzuckte. „Anna.“, antwortete ich, und ich hoffte, dass der andere es mir glauben würde. „Das ist nicht dein wahrer Name. Du hast eine seltsame Aura, du bist eine Halbgöttin. Ich will deinen richtigen Namen wissen, den, den der Herrscher über den Tod auch weiß.“ Na toll. Was sollte das denn jetzt? Aber sicherheitshalber antwortete ich mal. „Derideas.“, sagte ich, hoffend, dass er mir etwas zu trinken geben würde. Der Ladar riss kurz vor erstaunen die Augen auf. „Dann ist es also war.“, flüsterte er ungläubig. „Die Prophezeiung ist also war.“ „Kann... ich...“, ich stoppte, denn ich erinnerte mich daran, was Damron tat, als ich ihn um etwas zu trinken bat. „Was brauchst du?“, fragte der Ladar. Zu dumm, dass ich seinen Namen nicht kannte. „Na los, sag schon.“ Dann sah er meine aufgesprungenen Lippen. Er zog wortlos ein Messer hervor, kam auf mich zu und schaute mich mitleidig an, als ob er mir sage wollte, dass es ihm Leid tat. Dann durchtrennte er meine Fesseln und gab mir so eine Art Flasche, das war wohl ein ausgehöhlter Kürbis. „Trink.“, sagte er. Ich setzte mich auf, wobei mein Fuß teuflisch schmerzte. Ich atmete scharf ein, nahm die sofort Flasche gierig entgegen. Dann schluckte ich das kalte Wasser in großen Schlucken so schnell es ging und so viel es ging. Das Wasser tat so gut, wie es mir die Kehle hinunter rann und wie es schmeckte. So frisch. So anders, wie das, was ich gewöhnt war. Besser. Trotzdem war mir immer noch schlecht, ich hatte zwar Hunger, aber ich würde mich weigern, auch nur einen Bissen zu mir zu nehmen, so übel war mir. Inzwischen stiegen meine Chancen auf einen erfolgreichen Fluchtversuch drastisch, ich musste nur noch die Fesseln an meinen Füßen loswerden, ohne dass der Ladar etwas merkte. Ich blieb sitzen und wurde schon etwas mutiger, denn immerhin hatte der andere mich weder beleidigt noch mir wehgetan, bis auf die Wunde, die sein Messer verursacht hatte. Aber ich hatte ihm schon vergeben, denn mir fiel erst jetzt auf, wie süß er aussah. „Wie heißt du?“, fragte ich nun vorsichtig. Ich bekam keine Antwort. „Ich habe dir meinen Namen auch gesagt. Nun bist du dran.“ Er seufzte. „Igniscor.“ Mehr sagte er nicht. Eine Weile saßen wir schweigend da und ich schaute ihm in seine blattgrünen Augen, während er irgendwelche Punkte an der Wand anstarrte. „Was wollt ihr von mir?“, fragte ich schließlich. „Ich habe nichts, dass ihr brauchen könntet.“ Er schaute mich mit traurigen Augen an. „Doch.“, sagte er, man konnte deutlich sehen, dass er unglücklich war. „Dich.“ Ich erschrak. Was wollten die Ladaren mit mir? Ich war in diesem Moment für nichts nutzbar. „Wofür?“, fragte ich mit bebender Stimme, als ich mich beruhigt hatte. „Es gab eine alte Prophezeiung.“, begann Igniscor. „Eine alte Prophezeiung, die besagt, dass du den Tod vertreiben wirst. Damals hast du aber noch nicht gelebt.“ „Woran habt ihr mich erkannt?“, fragte ich angstvoll. „Dich kennen alle Ladaren. Dein Gesicht, deinen Namen kennt jeder von uns. Du bist die Tochter der Göttin des Mutes, deine Gabe ist die Unsterblichkeit. Eigentlich ist sie wie ein Fluch, jedes Mal wenn du wieder aufwachst, kannst du dich an nichts erinnern.“ Ich schluckte. Deshalb hatte ich also ein komplett anderes Aussehen als meine Eltern, mein Bruder und meine Schwester. Ich gehörte nicht mal zu ihnen. Bloß – Wie war ich zu ihnen gekommen? Bilder spukten in meinem Kopf herum, wie mich meine Eltern in einem Kinderheim geholt hatten. Das konnte alles nicht sein. Aber wer war dann mein Vater? „Wenn du mir vertraust, dann nehme ich dich mit zu den anderen.“, sagte Igniscor. „Wenn du wieder bei Kräften bist, versteht sich.“ Dann verschwand er, ohne mich wieder zu fesseln. Sofort löste ich die Fesseln um meinen Knöcheln. Ich legte mich wieder hin, das alles musste ich jetzt erst mal verkraften. Ich war reichlich durcheinander geraten, wer wäre das nicht. Ich hatte inzwischen so viele sonderliche Dinge erfahren, dass ich alles glaubte, was man mir erzählte. Also, nochmal von vorn. Ich war angeblich die Tochter der Göttin des Mutes und hatte sicher die Gabe der Unsterblichkeit, die eigentlich laut Igniscor ein Fluch war, da man sich, nachdem man auferstanden ist, an nichts mehr erinnern kann. Mein Vater war unbekannt und ich war in eine alte Prophezeiung verstrickt, laut der ich den Tod verjagen würde. Der Tod könnte natürlich Damron sein, immerhin hatte er sich selbst den Herrn des Todes genannt. Das waren aber ganz schön viele Fakten, die ich da neu zu verkraften hatte. Während ich so grübelte, wurde ich immer müder. Schließlich schloss ich die Augen und schlief ein.
Viel Spaß wieder beim lesen, und es geht wie immer nach einer kleinen Kritik weiter^^